Nordwest-Zeitung

Autounfall von Prinz Philip ohne Nachspiel

*taatsanwal­tschaft schließt Akte – „Nicht im öffentlich­en Interesse“

- VON SILVIA KUSIDLO UND CHRISTOPH MEYER

LONDON – Die Akte des Herzogs von Edinburgh wird geschlosse­n: Der schwere Autounfall des britischen Prinzen Philip hat kein gerichtlic­hes Nachspiel für den 97-Jährigen. „Wir haben entschiede­n, dass eine Strafverfo­lgung nicht im öffentlich­en Interesse liegt“, teilte die Staatsanwa­ltschaft am Donnerstag in London mit. Alle am Unfall Beteiligte­n seien informiert worden.

Der Vorfall um den Ehemann der britischen Königin Elizabeth II. (92) hatte eine Debatte über Senioren am Steuer ausgelöst. Philip goss noch Öl ins Feuer, als er kurze Zeit später wieder am Steuer gesichtet wurde – ohne Sicherheit­sgurt. Auch entschuldi­gte er sich erst nach massiver öffentlich­er Kritik bei den Unfallopfe­rn. Einige Wochen später gab er seinen Führersche­in ab – freiwillig, wie der Buckingham-Palast betonte.

Der 97-Jährige war am 17. Januar in einen Unfall nahe dem royalen Landsitz Sandringha­m in der Grafschaft Norfolk verwickelt gewesen. Er war beim Einbiegen auf eine Straße mit einem anderen Auto zusammenge­stoßen und hatte sich in seinem Land Rover überschlag­en. Augenzeuge­n zufolge stand Philip unter Schock und sagte mehrmals: „Ich bin ein solcher Narr.“Ansonsten kam er ohne Verletzung­en davon.

Nicht so glimpflich ging der Unfall für die Insassen des anderen Fahrzeugs aus: Eine Beifahreri­n brach sich ein Handgelenk, die Fahrerin erlitt Schnittwun­den am Knie. Ein neun Monate altes Baby blieb unverletzt. In einem Brief an die Frauen erklärte der Prinz später, er sei von der Sonne geblendet worden und habe ihr Auto nicht gesehen.

Trotz seines hohen Alters ist Philip noch relativ rüstig. Fotografen gelang vor einigen Monaten ein Schnappsch­uss, wie er bestens gelaunt eine Kutsche lenkte.

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