Nordwest-Zeitung

Paulding löst Jubel-Orkan aus

Baskets fügen FC Bayern bei 83:82 die erste Saisonnied­erlage zu

- VON CHRISTOPHE­R DEEKEN

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Was für ein Kampf, was für eine Dramatik: Die Baskets wuchsen gegen die Bayern über sich hinaus – und konnten sich auf die Nervenstär­ke ihres Kapitäns verlassen.

OLDENBURG – Als die Schlusssir­ene ertönte, gab es kein Halten mehr: Während in der großen EWE-Arena ein Jubel-Orkan losbrach, stürmten sämtliche Spieler der EWE Baskets Oldenburg auf Rickey Paulding zu und erdrückten ihren Kapitän geradezu. Der 36-jährige Ausnahme-Basketball­er hatte am Donnerstag­abend am Ende eines packenden und dramatisch­en Spitzenspi­els Nervenstär­ke bewiesen und seine Mannschaft mit drei verwandelt­en Freiwürfen 3,8 Sekunden vor Schluss zum 83:82 (50:40)-Triumph über den bis dahin ungeschlag­enen Meister und Tabellenfü­hrer Bayern München geführt.

6000 vollkommen euphorisie­rte Zuschauer in der ausverkauf­ten Arena feierten das Team von Trainer Mladen Drijencic nach einem nervenzerr­eißenden Basketball­Thriller, in dem sich die Baskets den Sieg durch Leidenscha­ft und Kampfgeist verdienten. Neben Paulding, der insgesamt acht Punkte erzielte, trugen Will Cummings (20 Zähler), Vojdan Stojanovsk­i (16) und Philip Schwethelm (15) großen Anteil an dem überrasche­nden Erfolg der Oldenburge­r. Für die Münchner, die trotz ihrer ersten Niederlage im 20. Bundesliga­Spiel dieser Saison Tabellenfü­hrer vor den Baskets bleiben, waren Petteri Koponen (18) und Derrick Williams (17) die besten Werfer.

Von übermäßige­m Respekt vor der Star-Ansammlung aus München war bei den Baskets überhaupt nichts zu spüren. Cummings und Stojanovsk­i sorgten gemeinsam für neun Zähler in Folge (19:10/8. Minute), und auch danach ließ Oldenburg nicht locker. Als Nathan Boothe den Vor-

sprung gar auf 16 Zähler (27:11/9.) ausbaute, tobten ungläubig dreinblick­ende Baskets-Fans auf den Rängen. Während bei den wild entschloss­enen Hausherren alles klappte, leisteten sich die Münchner zahlreiche für sie ungewohnte Fehler.

Im Laufe des zweiten Viertels mussten die Gastgeber ihrem extrem hohen Anfangstem­po Tribut zollen. Die Münchner verkürzten

ihren Rückstand auf bis zu sechs Zähler, zur Pause führten die Baskets aber wieder mit 50:40.

Die Bayern kamen nach Wiederbegi­nn schnell auf nur noch fünf Punkte heran (50:45/23.). Noch schlimmer für die Baskets: Center-Riese Rasid Mahalbasic sammelte in den ersten drei Minuten sein drittes und viertes Foul, der zuletzt in überragend­er Verfassung agierende Österreich­er wurde von Drijencic natürlich sofort auf die Bank geordert. Ein schmerzlic­her Verlust für das Baskets-Spiel, doch bei den Oldenburge­rn löste das Fehlen von Mahalbasic eine Trotzreakt­ion aus.

Angetriebe­n vom aufgeheizt­en Publikum stemmten sich die Baskets den BayernAngr­iffen geschlosse­n entgegen, gaben keinen Ball verloren und verlegten sich im Angriff auf den Wurf aus der Entfernung – und dies funktionie­rte vorzüglich.

Bis in die vorletzte Spielminut­e hielten die Baskets ihre Führung, dann stopfte der aufdrehend­e Williams den Ball zum 80:79 für die Bayern in den Korb. Williams war es dann jedoch auch, der Paulding beim Stand von 80:82 aus Baskets-Sicht per Foul am Dreier hinderte und damit das Oldenburge­r Happy-End ermöglicht­e. Bei noch 3,8 Sekunden auf der Uhr ging Paulding für drei Freiwürfe an die Linie – er traf alle drei und ließ die Arena beben.

 ?? DPA-BILD: JASPERSEN ?? Gefeierter Mann: Rickey Paulding (2. von rechts) wird nach Spielende von seinen Oldenburge­r Teamkamera­den gedrückt.
DPA-BILD: JASPERSEN Gefeierter Mann: Rickey Paulding (2. von rechts) wird nach Spielende von seinen Oldenburge­r Teamkamera­den gedrückt.
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