Den Besuchern entgegenkommen
3risches Konzept der neuen Leitung für Kunsthalle Wilhelmshaven
BREMEN – Eine Ausstellung mit dem Titel „Erik Steinbrecher zur Kasse bitte“wird am Freitag, 29. März, um 10 Uhr in der Weserburg/Museum für moderne Kunst (Teerhof 20) eröffnet. Für sein mehrmonatiges Performance-Projekt richtet der Künstler Erik Steinbrecher im neuen Ausstellungsraum des Zentrums für Künstlerpublikationen sein öffentlich zugängliches Studio ein. Regelmäßig lebt und arbeitet er in dieser Ateliersituation als „lebende Skulptur“. Zu sehen ist die Schau bis zum 5. Januar 2020. Öffnungszeiten: dienstags bis sonntags 11–18 Uhr, donnerstags 11–20 Uhr. DIE FORTSETZUNG des Historiendramas „Die Passion Christi“von Hollywood-Regisseur Mel Gibson wird offenbar derzeit fertiggestellt. Das berichtet die Presseagentur Kathpress unter Berufung auf spanischsprachige Filmportale. Der Film könnte demnach noch 2019 oder vor Ostern 2020 in die Kinos kommen. Mel Gibson (63) führt erneut Regie. DER SCHAUSPIELER, Regisseur und Autor Joachim Meyerhoff (52) erhält den GustafGründgens-Preis 2019. Der Theaterpreis der Hamburger Lions Clubs ist mit 15000 Euro dotiert und zeichnet Persönlichkeiten aus, die einen bedeutenden Beitrag zur darstellenden Kunst in Hamburg geleistet haben. „Joachim Meyerhoff verbindet die Welt des Theaters mit dem großen Welttheater“, heißt es in der am Donnerstag veröffentlichten Begründung der Jury.
Die Kunsthistorikerin Petra =tegmann öffnet buchstäblich die Türen der Kunsthalle. Um Besucher anzulocken, bezieht sie in ihrem Programm auch den öffentlichen Raum mit ein.
WILHELMSHAVEN – Nur darauf warten, dass die Besucher ins Haus kommen? Das ist für Petra Stegmann offenbar keine erfolgversprechende Strategie, um die seit Jahren niedrigen Besucherzahlen der Kunsthalle Wilhelmshaven wieder in die Höhe zu treiben. Die neue Leiterin, die in den vergangenen Jahren als freie Kuratorin eine Vielzahl von Projekten initiiert, kuratiert und für deren Finanzierung gesorgt hat, wartet nicht bloß auf Besucher, sie kommt ihnen auch entgegen.
Denkmalbelagerung
Auf diese Weise bringt sie die Kunst in die Stadt und die Kunsthalle ins Gespräch. Wie so etwas aussehen kann, zeigte jüngst die „Prinzbesetzung“, eine „bildhauerische Denkmalbelagerung“durch das Künstler-Duo David Rauer & Samuel Treindl, Preisträger der Nordwestkunst. Sie holten die Statue von Prinz Adalbert von Preußen, dem ersten Admiral der preußischen Marine, quasi vom Sockel, indem sie vorübergehend eine Art Bretterverschlag um sie herum errichteten – den Baumhäusern im Hambacher Forst nicht unähnlich. Ein uriger Anblick, der etliche Passanten beschäftigte und einen Dialog mit den Künstlern auslöste.
Wer Sorge hat, Petra Stegmann wolle aus der Kunsthalle ein radikales Zentrum für Konzept-Kunst machen, kann aber beruhigt sein. Das hat die Kunsthistorikerin, eine Expertin für zeitgenössische Kunst und Aktionskunst des 20. und 21. Jahrhundert, nicht vor. Unter den fünf Ausstellungen im Jahr sei immer auch eine mit Malerei geplant, die traditionelle Erwartungen erfüllt und „etwas fürs Auge“bietet.
Wichtig sei ihr, ein Gleichgewicht in ihrem Ausstellungsprogramm herzustellen, sagt die gebürtige Bremerin. „Die Kunst ist, dass man das miteinander verbindet.“Glücklicherweise sei die Kunsthalle ein Haus, bei dem man sich gar nicht spezialisieren müsse. Sie plant, den Anschluss an die Kunstvereinsszene Deutschlands zu suchen. Den habe es bereits gegeben, sagt sie und verweist
auf die ehemalige Leiterin Viola Weigel, die hochkarätige Ausstellungen konzipiert habe. Da gebe es bereits eine Tradition. Doch aus ihrer Sicht ist die Kunsthalle noch viel zu unbekannt, überregional und bundesweit.
Seit Mitte Oktober 2018 ist die 49-Jährige im Amt. Aktuell ist in der Kunsthalle die Nordwestkunst-Ausstellung zu sehen, die ihren Angaben zufolge bereits rund 800 Besucher angelockt hat. Die Bilanz für das vergangene Jahr allerdings wurde am Donnerstag trotz Nachfrage nicht mitgeteilt. Wie Viola Weigel am Ende ihrer Amtszeit im Dezember 2016 angegeben hatte, schwankt die Zahl seit Jahren zwischen 5000 und 7000 Besucher.
Bevor ihr eigenes Programm
startet, hat Petra Stegmann noch drei Projekte „geerbt“, wie sie sagt. Es sind Ausstellungen mit dem Maler Bernd Zimmer, einem Vertreter der Neuen Wilden, dem Maler und Bildhauer Hartmut Wiesner, der in Wilhelmshaven lebt, und dem Maler und Grafiker Moritz Götze.
Nach den drei arrivierten malenden Männern wird die erste eigene Schau auch weibliche künstlerische Positionen zeigen. Mit ihr knüpft Stegmann an die ausgedehnte Freiluftschau „Through a Forest Wilderness“an, die sie im Düppeler Forst im Südwesten Berlins kuratiert und realisiert hat. Diese sei das Gegenteil von Land Art gewesen, erläutert sie. Bei den minimalen Eingriffen der Künstler in die Natur sei „keinem Baum ein