Skater wollen an die frische Luft
Verein Backyard plant Außenanlage für BMX und Skateboard
Die Skatehalle ist ein großer Erfolg. Doch Skateboarder und BMXSportler wollen auch draußen fahren.
OLDENBURG – Hochmotivierte Vereinsvertreter, beeindruckte Ratspolitiker und ein Oberbürgermeister, der ob der Summe, die er aus dem Stadtsäckel freigeben soll, deutlich schlucken musste: Der Verein Backyard hat im Sportausschuss seine Pläne für einen Außenbereich neben der bestehenden Skatehalle in Alexandersfeld vorgestellt.
Die vor rund einem Jahr eröffnete Halle an der Alexanderstraße, in der früher Tennis gespielt wurde, ist bislang eine Erfolgsgeschichte. Sie stand auf der Tourliste der Deutschen Skateboard-Meisterschaft. Hier wurde eine renommierter BMX-Auszeichnung verliehen und sie wurde zum Regionalstützpunkt im Deutschen Rollsport- und Inline-Verband ernannt. Die Mitgliederzahl des Vereins, die zuvor stets knapp über 300 pendelte, stieg in einem Jahr auf über 600.
Das führt allerdings auch dazu, dass die Halle an ihre Grenzen gerät, zumal neben den Mitgliedern vielen Tagesgäste die Rampen nutzen würden, berichtete Sven Hansen vom Verein Backyard. „Und bei gutem Wetter wollen die Sportler auch draußen fahren. Darum wollen wir das Außengelände entwickeln.
Gemeint sind die ehemaligen Tennisplätze, die im Bereich zwischen der Alexanderstraße und der Halle liegen. diesen Bereich will der Verein gern mit drei verschiedenen Abschnitten bebauen. Auf 1200 Quadratmetern ist ein Platz mit verschiedenen Betonelementen für die Skateboarder vorgesehen, der sogenannte Streetbereich. Ebenfalls für Skater gedacht ist ein 500 Quadratmeter großer Poolbereich, der natürlich keine mit Wasser gefüllten Pools enthält, sondern das Fahren in runden Vertiefungen ermöglicht.
Auch an die BMX-Fahrer wird gedacht. Für sie ist ein 1800 Quadratmeter großer Bereich vorgesehen, auf dem mit Holz beplankte Stahlrampen die Möglichkeit für spektakuläre Sprünge geben. „Hier wird Holz verwendet, weil es nachgibt“, erklärte der auf Skateparks spezialisierte Landschaftsarchitekt Ralf Maier, den Backyard für die Planung engagiert hat.
Bislang gibt es nur ein grobes Konzept. Wie genau das Gelände gestaltet werden soll, das ist der nächste Schritt. Fest steht aber, dass auf der Süd-Ost-Seite, in Richtung des Sportplatzes und des dahinterliegenden Wohngebiets, eine 3,50 Meter hohe Lärmschutzwand geben soll. Und dass sie Kosten des Projekts bei rund 1,4 Millionen Euro liegen werden.
Bei der Finanzierung hofft der Verein natürlich auf die städtische Sportförderung, die einen Zuschuss von 30 Prozent ermöglicht. Allerdings hat bei Maßnahmen über 250 000 Euro das Investitionscontrolling der Stadt ein Wörtchen mitzureden. Auch Oberbürgermeister Jürgen Krogmann gab sich vorsichtig und sagte, dass man das Geld „sorgsam einplanen“muss. Den Rest der Investition will der Verein über Fördertöpfe, Sponsoren und Eigenmittel zusammenbekommen.
Die Politik stand dem Projekt durchaus positiv gegenüber und lobte die Entwicklung des Vereins. „Es ist viel Geld“, sagte Margrit Conty (SPD), „aber zu so einer erfolgreichen Halle gehört auch ein Außenbereich.“Das meinen auch die Skater und drücken aufs Tempo. Möglichst noch in diesem Jahr möchten sie mit den Bauarbeiten.