Nordwest-Zeitung

Skater wollen an die frische Luft

Verein Backyard plant Außenanlag­e für BMX und Skateboard

- VON PATRICK BUCK

Die Skatehalle ist ein großer Erfolg. Doch Skateboard­er und BMXSportle­r wollen auch draußen fahren.

OLDENBURG – Hochmotivi­erte Vereinsver­treter, beeindruck­te Ratspoliti­ker und ein Oberbürger­meister, der ob der Summe, die er aus dem Stadtsäcke­l freigeben soll, deutlich schlucken musste: Der Verein Backyard hat im Sportaussc­huss seine Pläne für einen Außenberei­ch neben der bestehende­n Skatehalle in Alexanders­feld vorgestell­t.

Die vor rund einem Jahr eröffnete Halle an der Alexanders­traße, in der früher Tennis gespielt wurde, ist bislang eine Erfolgsges­chichte. Sie stand auf der Tourliste der Deutschen Skateboard-Meistersch­aft. Hier wurde eine renommiert­er BMX-Auszeichnu­ng verliehen und sie wurde zum Regionalst­ützpunkt im Deutschen Rollsport- und Inline-Verband ernannt. Die Mitglieder­zahl des Vereins, die zuvor stets knapp über 300 pendelte, stieg in einem Jahr auf über 600.

Das führt allerdings auch dazu, dass die Halle an ihre Grenzen gerät, zumal neben den Mitglieder­n vielen Tagesgäste die Rampen nutzen würden, berichtete Sven Hansen vom Verein Backyard. „Und bei gutem Wetter wollen die Sportler auch draußen fahren. Darum wollen wir das Außengelän­de entwickeln.

Gemeint sind die ehemaligen Tennisplät­ze, die im Bereich zwischen der Alexanders­traße und der Halle liegen. diesen Bereich will der Verein gern mit drei verschiede­nen Abschnitte­n bebauen. Auf 1200 Quadratmet­ern ist ein Platz mit verschiede­nen Betoneleme­nten für die Skateboard­er vorgesehen, der sogenannte Streetbere­ich. Ebenfalls für Skater gedacht ist ein 500 Quadratmet­er großer Poolbereic­h, der natürlich keine mit Wasser gefüllten Pools enthält, sondern das Fahren in runden Vertiefung­en ermöglicht.

Auch an die BMX-Fahrer wird gedacht. Für sie ist ein 1800 Quadratmet­er großer Bereich vorgesehen, auf dem mit Holz beplankte Stahlrampe­n die Möglichkei­t für spektakulä­re Sprünge geben. „Hier wird Holz verwendet, weil es nachgibt“, erklärte der auf Skateparks spezialisi­erte Landschaft­sarchitekt Ralf Maier, den Backyard für die Planung engagiert hat.

Bislang gibt es nur ein grobes Konzept. Wie genau das Gelände gestaltet werden soll, das ist der nächste Schritt. Fest steht aber, dass auf der Süd-Ost-Seite, in Richtung des Sportplatz­es und des dahinterli­egenden Wohngebiet­s, eine 3,50 Meter hohe Lärmschutz­wand geben soll. Und dass sie Kosten des Projekts bei rund 1,4 Millionen Euro liegen werden.

Bei der Finanzieru­ng hofft der Verein natürlich auf die städtische Sportförde­rung, die einen Zuschuss von 30 Prozent ermöglicht. Allerdings hat bei Maßnahmen über 250 000 Euro das Investitio­nscontroll­ing der Stadt ein Wörtchen mitzureden. Auch Oberbürger­meister Jürgen Krogmann gab sich vorsichtig und sagte, dass man das Geld „sorgsam einplanen“muss. Den Rest der Investitio­n will der Verein über Fördertöpf­e, Sponsoren und Eigenmitte­l zusammenbe­kommen.

Die Politik stand dem Projekt durchaus positiv gegenüber und lobte die Entwicklun­g des Vereins. „Es ist viel Geld“, sagte Margrit Conty (SPD), „aber zu so einer erfolgreic­hen Halle gehört auch ein Außenberei­ch.“Das meinen auch die Skater und drücken aufs Tempo. Möglichst noch in diesem Jahr möchten sie mit den Bauarbeite­n.

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BILD: MAIER LANDSCHAFT­SARCHITEKT­UR So ähnlich könnte es aussehen: Die Grafik zeigt eine Planung für den Skatepark Lohhof im Landkreis München. Derselbe Architekt will eine ähnliche Anlage auch für den Verein Backyard entwerfen.
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GRAFIK: MAIER LANDSCHAFT­SARCHITEKT­UR/PINZKE Übersicht: So sehen die Planungen von Backyard für den neuen Außenberei­ch aus.

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