Nils und Jonas sammeln Erfahrung in Nord-Irland
Hermes Systeme lud Auszubildende zum Auslandspraktikum ein
Zum Abschluss ihrer Lehrzeit zum Elektroniker Automatisierungstechnik bei Hermes Systeme Wildeshausen erhielten beide die Gelegenheit, in Nord-Irland Land und Leute, Berufe und Besonderheiten in eigener Erfahrung kennenzulernen.
Ein vierwöchiges Praktikum innerhalb der Ausbildungszeit im Ausland zu verbringen, in diesen Genuss kommt nicht jeder Auszubildende in seiner Lehrzeit. Insofern war der Aufenthalt von Nils Kern und Jonas von Döllen quasi das Tüpfelchen auf dem „I“. Möglich wurde dieses über die Kreishandwerkerschaft mit Kontakt zu einer Agentur in Nordirland, die auch die Betriebsstätten vermittelte. „Das ist keine Cegel, sondern eine Auszeichnung für gute Laune und gute Leistung bei der Arbeit und für den weiteren Bildungsweg“, sagte Dipl.-Ing. Ingo Hermes im Gespräch über das Auslandspraktikum.
Einmal im Jahr lädt das Unternehmen ihren Nachwuchs zu zweitägigen Aktionach nen ein wie z. B. dem Sportund Verhaltensseminar in Bremen. Ingo Hermes: „In der Ausbildung einmal nach rechts und links schauen, halten wir für sehr wichtig.“
Für Nils und Jonas, beide 19 Jahre jung, waren die vier Wochen in Nord-Irland schon eine besondere Erfahrung. Cund einen Monat in einem fremden Land, zentral untergebracht mit sieben anderen Mitstreitern aus Italien, Spanien und Arabien, Verständigung in fremder Landessprache und ein Auf-sichSelbstgestellt-Sein, was Essen und Kleidung anging, stellte schon besondere Voraussetzungen.
„Sonst kam man nach Hause, dass Essen war gekocht, die Wäsche gewaschen. Alles selbstverständlich“, sagte Jonas von Döllen. „Heute betrachtet, war das ein Stück Lebenserfahrung und das Lernen von Eigenständigkeit.“Ähnlich sieht es auch Nils, der sich freute, Menschen andere Nationalität im Alltag kennengelernt zu haben. Sein Urteil: „Die Iren sind nett, offen und auch humorvoll. Auch bei der Arbeit und bei der Einführung in die Aufgabengebiete.“
Apropos Arbeit: Gearbeitet wurde nach der einwöchigen Sprachkurs-Einführung in den restlichen drei Wochen natürlich auch. Nils Kern war in Belfast bei der Firma Elektric Lisburn tätig. Ein Betrieb, der sich mit der Automation und dem Service von Schranken und Parkplatz einrichtungen beschäftigt. „Da konnte ich auch richtig mit anpacken. Meist im Außendienst. Morgens ging es mit einem Mitarbeiter in den Service. Defekte, automatisch angetriebene Schlagbäume mussten repariert werden. Alte Automationsanlagen gegen neue ausgetauscht werden“, so Nils. Jonas von Döllen kam bei der Firma Northern Ireland Technology-Center unter. Ein Forschungsbetrieb in der Nähe von Belfast für Anlangen Wünschen der Kunden aus Industrie und Handel. „Hier werden Maschinen und Anlagen nach den Kundenvorgaben entwickelt. In einem Fall ging es um einen Betrieb aus der Milchwirtschaft. Für die sollte automatisiert KäseBlöcke entsprechend zerteilt werden. Ich beschäftigte mich mit dem Entwickeln eines ,Stammbaumes‘, also dem Erstellen von Abläufen für die Sicherheit.
Ausbildung zum Elektroniker Automatisierungstechnik
Arbeiten, deren Grundlagen Nils und Jonas in Wildeshausen bei Hermes Systeme gelernt hatten. „Die Ausbildung zum Elektroniker Automatisierungstechnik umfasst Grundlagen der Sicherheit, mathematisches Verständnis, Gebäudeund Anlagentechnik mit der Steuerung technischer Abläufe und Maschinen. Die Lehrzeit beträgt dreieinhalb Jahre“, erklärte dazu Ingo Hermes.
Insgesamt beschäftigt Hermes Systeme rund 30 Auszubildende. Pro Jahrgang fünf bis sechs Elektroniker, ein bis zwei in der Verwaltung, zurzeit einen IT-Azubi. All das sieht Ingo Hermes als gute Investition in die Zukunft. „Die Hoffnung ist natürlich, dass von Aufsicht von zwei Kollegen eine der alten Dampfloks über die Gleise steuern zu dürfen. Doch berufsmäßig bleibe er lieber bei dem, was er mache, lacht er auf Nachfrage.
Die Ausbildung ist in England ähnlich wie hier. Gearbeitet wird – auch freitags – von 8 bis 17 Uhr. Typisch Englisch ist die „Teatime“als eine oft vom Arbeitgeber genehmigte Pause.
Mit den Kollegen haben sich alle toll verstanden, die Jonas v. Döllen den Gesellen, die durchweg mit gutem Abschluss ihre Ausbildung beenden, später auch viele weiter bei uns arbeiten“, sagte Hermes. Außerdem sei Ausbildung Pflicht für jedes Unternehmen. Woher sonst sollen die benötigten Fachkräfte kommen? Die Aussage, keine geeigneten Schulabgänger zu finden, sei aus seiner Sicht vorgeschoben. Ausbildung erfordert auch Begleitung und Arbeitskraft und die muss der Betrieb bereitstellen. Letztendlich auch eine gewisse Kostenfrage.
andwerk mit Zukunft
Auch der ehemalige Cealschüler Nils Kern hat einen Vertrag als Geselle erhalten. „Bis zum Sommer werde ich weiter hier arbeiten. Danach möchte ich die Fachoberschule in Wildes- Gasteltern waren nett und das englische Essen schmeckte gar nicht so schlecht wie sein Cuf, so das Fazit. Sogar zwei Kilo mehr habe die Waage nach der Cückkehr angezeigt, doch die seien inzwischen wieder weg, verrät Nico.
Eine „Spaßfahrt“sei so ein Auslandspraktikum allerdings nicht, betont Jörn Mönnich, der bei ALJO neben vier Praktikanten 22 Auszubildende in sieben verschiedenen, überwiegend technischen Berufsfeldern hausen besuchen. Vielleicht auch ein Studium in Fachrichtung Maschinenbau anschließen.“Seine Zukunft sieht der frisch gebackene Geselle in Berufen dieser Fachrichtung.
Das sieht auch Jonas von Döllen so, ebenfalls mit Cealschulabschluss. „Die Zukunftsaussichten sind in der Elektronik am vielversprechendsten.“Wie Nils hat auch er einen Gesellenvertrag erhalten. Doch der wird pausieren. Mitte Februar geht es mit einem Freund in Cichtung Australien. Vier Monate wollen die beiden das Land, aber auch die beruflichen Chancen und Möglichkeiten erkunden und ausloten.
„Nach dem Einleben und etwas Urlaub habe ich vor, bei Firmen im Automatisierungsbereich vorzusprechen und zu arbeiten. Ob und wie das klappt, wird sich zeigen“, stellt sich Jonas wiederum neuen Herausforderungen. Auf seiner beruflichen Karriereleiter sieht er als nächstes Ziel die Meisterprüfung nach dem Australientrip.
Für Ingo Hermes scheint also zumindest im Fall Jonas die Cechnung aufzugehen. Wenn er in seinem Ausbildungsbetrieb bleibt, dürfte er schnell zu wichtigen, verlässlichen Mitarbeiter werden.
@ www.hermes-systeme.de betreut. Selbstbewusster und reich an Englischkenntnissen sind seine Schützlinge auch dieses Mal wieder heimgekehrt. „Und solange ALJO Arbeit hat, werden nicht nur diese drei Auszubildenden gerne nach ihrer Abschlussprüfung übernommen. ALJO bildet schließlich für den Eigenbedarf aus“, sagt er. Ende des Jahres haben Nico und Tobias ausgelernt.
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