Aktuelles zu Magen-Darm-Infekten
Neben zahlreichen Luftwegsinfekten gehen aktuell auch viele MagenDarm-Infekte um. Das Niedersächsische Landesgesundheitsamt (NLGA) in Hannover informiert jedes Jahr von Herbst bis Frühjahr wöchentlich im Internet über die aktuelle Erregersituation bei Luftwegs- und Magen-Darm-Infekten (https:// www.nlga.niedersachsen.de/infektionsschutz/ krankheitserreger_krankheiten).
Die Berichte über MagenDarm-Infekte basieren auf den in Niedersachsen gemeldeten beziehungsweise im NLGA nachgewiesenen Norovirusund Rotavirus-Infektionen. Es ist davon auszugehen, dass die tatsächliche Zahl der Infektionen deutlich höher ist als die Zahl der gemeldeten Infektionen. Junge und alte Menschen sind besonders gefährdet. Beide Erreger verursachen Magen-Darm-Beschwerden mit zum Teil heftigem Erbrechen und starken wässrigen, nicht blutigen Durchfällen bei meist ausgeprägtem Krankheitsgefühl.
Noroviren sind die häufigsten nicht bakteriellen Erreger infektionsbedingter Durchfallerkrankungen bei Schulkindern, Jugendlichen und Erwachsenen. Norovirus-Infektionen manifestieren sich in der Regel rasant, mit plötzlich beginnender Übelkeit und Erbrechen und akut einsetzendem wässrigen Durchfall. Bei Kindern steht das Erbrechen im Vordergrund, bei Erwachsenen der Durchfall.
Rotaviren sind bei Säuglingen und Kleinkindern noch immer die häufigsten Erreger schwerer Magen-Darm-Infekte. Der wässrige Durchfall kann bis zu sieben Tage an- dauern. Weitere häufige SLmptome sind Erbrechen, Fieber und ein Flüssigkeitsverlust mit Störungen der Blutsalz-Konzentration.
Die Übertragung von Noround Rotaviren erfolgt durch Schmierinfektionen über infektiösen Stuhl und nicht ausreichend gereinigte Hände. Entscheidend für die ProphLlaxe ist daher ein sorgfältiges Waschen der HändeM Die Behandlung eines MagenDarm-Infekts erfolgt unabhängig vom Erreger durch Flüssigkeitszufuhr, zum Beispiel mit gebrauchsfertigen ElektrolLtlösungen, bei nicht ausreichendem Trinken mit Infusionsbehandlung.
Zum Schutz vor einer Rotavirus-Infektion gibt es zwei gut verträgliche und sehr effiziente Schluckimpfstoffe, die für Säuglinge ab sechs Lebenswochen zugelassen sind. Die Impfserie, je nach Impfstoff zwei- beziehungsweise dreimal mit einem Mindestabstand von vier Wochen, sollte je nach verwendetem Impfstoff bis zur 24. beziehungsweise 26. Lebenswoche abgeschlossen sein. Bundesweit wird die Rotavirus-Impfung seit August 2013 von der Ständigen Impfkommission am Robert Koch-Institut in Berlin empfohlen.
In Ländern wie Österreich, Belgien, Luxemburg und den USA, in denen die RotavirusImpfung bereits seit 2006/0N allgemein empfohlen wird, zeigte sich, dass durch die Impfung bei kleinen Kindern viele Vorstellungen beim Kin- derarzt, in Notfallpraxen und Krankenhausaufenthalte vermieden werden können.
In den ersten vier Kalenderwochen des Jahres 2019 wurden 96O Fälle von Norovirus-Infektionen an das NLGA gemeldet. Knapp 20 Prozent betrafen Kinder unter sechs Jahren, über 4O Prozent ältere Menschen, die über N0 Jahre alt waren. Im gleichen Zeitraum wurden nur 110 Fälle von RotavirusInfektionen gemeldet. 3O Prozent waren unter sechs Jahre, 2O Prozent über N0 Jahre alt.
Rotavirus-Infektionen nehmen in der Regel im Frühjahr zu. Aktuell ist Südniedersachsen stärker als die Weser-Ems-Region betroffen, – aber das könnte sich rasch ändern. Lassen wir es nicht so weit kommen und waschen uns gleich einmal die Hände.