Nordwest-Zeitung

Hallo Stadt... hier ist was kaputt

Per Online-Formular können Bürger Schäden im Stadtgebie­t melden

- VON MAREIKE WEBERINK

Ungefähr fünf Mal am Tag erhält die Stadt Oldenburg einen Hinweis auf einen Schaden im Stadtgebie­t – vom Schlagloch bis zur defekten Balanciers­tange.

OLDENBURG – Die Ampel zeigt Dauergrün, das Schlagloch wird zur Gefahr für Radfahrer: In solchen Fällen können sich Oldenburge­rinnen und Oldenburge­r recht unkomplizi­ert per Online-Formular an die Stadt wenden und für Abhilfe sorgen. 1794 Mal war das der Fall im Jahr 2018. Die Spanne reicht dabei von „Verkehrssc­hild beschädigt“bis „Mülleimer auf Hundewiese gesprengt“.

Der Gully klappert

Das Online-Formular bietet die Stadt frei nach dem Motto „viele Augen sehen mehr“seit dem Jahr 2013 an. Und es wird rege genutzt. Wurden im ersten Jahr 1115 Meldungen erfasst, erreichte das System seinen Höchststan­d im Jahr 2017 mit 1854 Schadensme­ldungen. Das sind umgerechne­t etwas mehr als fünf Nachrichte­n pro Tag.

Die Bandbreite reicht dabei von „Baum liegt auf dem Fußweg“über „Gully klappert“bis hin zu „Verkehrssc­hild wurde entwendet“. Erhält die Stadt eine Meldung, geht sie ihr ] sofern zuständig ] nach. Ist sie nicht für die Behebung zuständig, wird die entspreche­nde Stelle kontaktier­t. Dabei, erklärt Stadtpress­esprecher Stephan Onnen, sei man bemüht, den Mangel so zeitnah wie möglich zu beheben.

Die erste grobe Bewertung erfolgt laut Onnen gleich nach Meldung. Sehr nützlich seien dabei Fotos des angezeigte­n Schadens: „Dadurch kann die Dringlichk­eit der Meldung unterstütz­t werden“, erklärt Onnen.

Die Angaben lassen sich grob in sechs Kategorien einteilen, von denen sich zwei als ungeschlag­ene Spitzenrei­ter hervortun: Auf Platz 1 mit 644 Hinweisen liegt die Abteilung „Straßenunt­erhaltung“. Dazu zählen Schlaglöch­er, abgesackte Gehwege und Straßen sowie verstopfte Regenwasse­rabläufe. Mit 625 Meldungen sichert sich die Kategorie „Straßenbel­euchtung/Ampel“die Silbermeda­ille in der Bestenlist­e.

Bereits deutlich abgeschlag­en landet der Bereich „Straßenauf­sicht“mit 337 Meldungen auf dem dritten Podestplat­z. Dazu gehören Schäden wie „Grün beeinträch­tigt die Straße/den Radweg“.

Von den restlichen drei Kategorien ist eigentlich nur noch „Verkehrssi­cherung“mit 136 Angaben nennenswer­t (Verkehrssc­hild beschädigt, Fahrbahnma­rkierung defekt). Die beiden letzten Plätze belegen Sonstiges (46) und Graben mit nur sechs Hinweisen.

Aber: Die Benachrich­tigungen beziehen sich nicht zwingend auf 1794 unterschie­dliche Schäden. Es ist durchaus möglich, dass mehrer Menschen ein und dieselbe defekte Ampel angeben. Das gilt für Meldungen in allen Kategorien. Doch die Stadt arbeitet bereits an einer Lösung: In Zukunft könnte es einen Hinweis geben, wenn die Stadt über den entspreche­nden Schaden bereits informiert wurde. So sollen doppelte Zählungen vermieden werden.

Nichts für Denunziant­en

Eine Reaktion erhalten Bürgerinne­n und Bürger gemeinhin auf ihre Meldung nicht. Es sei denn, die Angabe ist aus irgendeine­m Grund unklar. Wenn etwa die genaue Örtlichkei­t fehlt, wird beim Tippgeber nachgefrag­t. Eine Mitteilung, dass der Schaden behoben wurde, erfolgt aber laut Onnen nur im Ausnahmefa­ll.

Und wie sieht es aus mit Meldungen, die andere Menschen anschwärze­n? Zum Beispiel Nachbar XY hortet Sperrmüll oder repariert seinen Zaun nicht? „Denunziant­entum“, teilt Onnen mit, habe es über das Formular noch nicht gegeben.

@ Mehr Infos und direkt zum Schadensfo­rmular: https://bit.ly/ utqnTm

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