Attacke auf Gefängniswärter
Insasse geht mit Gabeln auf Bediensteten der JVA Oldenburg los – Schwere Verletzungen
Andere Gefangene sollen dem Mitarbeiter zu Hilfe geeilt sein. Der Täter könnte aus dem terroristischen Milieu stammen.
OLDENBURG – Ein schwerer Zwischenfall hat sich in der vergangenen Woche in der Justizvollzugsanstalt (JVA) Oldenburg ereignet. In dem Hochsicherheitsgefängnis kam es am 13. Februar zu einem Angriff auf einen Gefängniswärter. Mit zwei Gabeln ist ein Insasse auf einen Vollzugsbediensteten losgegangen und hat ihn dabei so schwer verletzt, dass der JVAMitarbeiter nach wie vor dienstunfähig ist.
Nach Ð-Informationen sind andere Gefängnisinsassen dem Wärter zu Hilfe geeilt und haben den Angreifer davon abgehalten, dem JVA-Bediensteten weitere Verletzungen zuzufügen. Die Attacke, die auch tödlich hätte enden können, beschäftigt jetzt die Generalstaatsanwaltschaft Celle, bei der auch die Zentralstelle Terrorismusbekämpfung angesiedelt ist. Insofern ist es nicht unwahrscheinlich, dass der Angreifer aus dem terroristischen Milieu stammt.
Zu diesen und weiteren Fragen wollten sich aber weder das niedersächsische Justizministerium noch Oberstaatsanwalt Bernd Kolkmeier, Sprecher der Generalstaatsanwaltschaft Celle, einlassen. „Wir haben gerade erst die Akten aus Oldenburg bekommen und stehen noch ganz am Anfang unserer Ermittlungen“, sagte Kolkmeier auf Ð-Nachfrage. Jetzt gelte es, Zeugen zu befragen und den genauen Tathergang zu ermitteln, was Wochen dauern könne.
Das Justizministerium hatte den mittlerweile eine Woche zurückliegenden Vorfall in der Oldenburger JVA erst auf Nachfrage der Ð bestätigt und will auch künftig an seiner zurückhaltenden Informationspolitik festhalten: „Eine allgemein aktivere Pressearbeit bei Vorkommnissen im Justizvollzug ist nach hiesiger Einschätzung nicht angezeigt“, betonte ein Ministeriumssprecher gegenüber unserer Zeitung.