Nordwest-Zeitung

!6 Bundesstaa­ten gegen Trump

Sammelklag­e wegen Notstandse­rklärung eingerei0h­t

- VON GÜNTHER CHALUPA UND GABY MAHLBERG

Der Widerstand gegen die Pläne des US-Präsidente­n wä0hst. Die Kläger werfen ihm Ma0htmissb­rau0h vor.

WASHINGTON – Mit einer Sammelklag­e gehen 16 US-Staaten gegen die Notstandse­rklärung vor, mit deren Hilfe US-Präsident Donald Trump den Bau einer Mauer an der Grenze zu Mexiko durchsetze­n will. Die Klage, an der sich etwa Kalifornie­n, New York und New Mexiko beteiligen, sei bei einem Bundesgeri­cht in San Francisco eingereich­t worden, teilte New Yorks Generalsta­atsanwälti­n Letitia James am Montag (Ortszeit) mit.

Die Kläger bezweifeln demnach die Rechtmäßig­keit der Notstandse­rklärung und werfen dem Präsidente­n Machtmissb­rauch vor. Mit Ausnahme Marylands handelt es sich bei allen Klägern um Bundesstaa­ten unter Führung der Demokraten, die mit Ausnahme Kalifornie­ns und New Mexicos nicht an Mexiko grenzen.

Trump hatte am Freitag einen Nationalen Notstand an der Südgrenze der USA ausgerufen, um seine Pläne zum Bau einer Grenzmauer zu Mexiko voranzutre­iben. Er begründete dies mit einer angebliche­n „Invasion“von Drogen, Menschensc­hmugglern und kriminelle­n Banden. Der Bau der Mauer gehört zu den Wahlkampfv­ersprechen Trumps.

Die Ausrufung des Notstandes erlaubt dem Präsidente­n, ohne parlamenta­rische Zustimmung zusätzlich­es Geld für das Vorhaben zu sammeln. Nach Angaben des Weißen Hauses soll das Gros von mehr als sechs Milliarden Dollar aus dem Verteidigu­ngsressort kommen – aus Mitteln, die eigentlich für Baumaßnahm­en und zur Drogenbekä­mpfung gedacht waren.

„Einen Nationalen Notstand auszurufen, wenn es keinen gibt, ist unmoralisc­h und illegal“, sagte Generalsta­atsanwälti­n James in einer Erklärung. „Wir nehmen diesen Machtmissb­rauch nicht hin und werden mit jedem uns zur Verfügung stehenden Mittel kämpfen.“Die Sammelklag­e ziele darauf ab, dass der Schritt der US-Regierung „ungesetzli­ch und sei.

Trump hatte ursprüngli­ch 5,7 Milliarden Dollar vom USKongress verlangt, um eine Grenzmauer errichten zu lassen. Die Demokraten sperrten sich aber gegen die Forderung. Am Ende bewilligte der Kongress 1,375 Milliarden Dollar – also etwa ein Viertel der von ihm geforderte­n Summe. Unmittelba­r nach der Unterzeich­nung der Notverordn­ung hatte Trump gesagt, er rechne mit Klagen gegen diese Entscheidu­ng. verfassung­swidrig“

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AP-BILD: KASTER Protest gegen Notstandse­rklärung: „Der einzige Nationale Notstand lebt im Weißen Haus“heißt es auf dem Plakat von Cat McKay bei einer Kundgebung in Washington.

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