Nordwest-Zeitung

Wenn Europa durch Herz und Magen geht

<iele Gäste beim traditione­llen Kohlessen in niedersäch­sischer Landesvert­retung in Brüssel

- VON OLIVER SCHULZ

BRÜSSEL/IM NORDWESTEN – Europa liegt vielen Menschen nicht nur am Herzen, sondern auch im Magen. Deshalb ist es nicht unpraktisc­h, wenn man zum Seelenheil beides miteinande­r verbinden kann. Nur noch knapp einen Monat vor dem Ausstieg der Briten aus der Europäisch­en Union und drei vor der kommenden Parlaments­wahl schafft ein gemeinsame­s Kohlessen in der niedersäch­sischen Landesvert­retung in Brüssel eine solide Grundlage, um den kommenden Herausford­erungen etwas gelassener entgegenzu­sehen.

Am Dienstagab­end war es wieder mal so weit: Hausherr Stephan Weil (SPD) hatte Herrschaft­en aus Brüssel, Berlin und Hannover, aber auch dem Oldenburgi­schen und Ostfriesis­chen in die schmucke Residenz in der Rue Montoyer 61 zur warmen Mahlzeit geladen.

Man hätte es im Nordwesten aber auch so gewusst: Der Grünkohl verbindet Menschen und vertreibt für eine Weile die Sorgen. Und um die Dinge besser zu verdauen, die Ehrengast Jean Asselborn, luxemburgi­scher Außenminis­ter der EU und mit 15 Jahren Amtszeit auch der dienstälte­ste, zu sagen hatte (siehe Interview), wurden Bier und Schnaps gereicht.

Der traditione­llen Einladung des Ministerpr­äsidenten waren sein Amtsvorgän­ger David McAllister (CDU), in Personalun­ion Europaparl­amentarier und amtierende­r Oldenburge­r Kohlkönig, der in Varel aufgewachs­ene Europa-Abgeordnet­e Bernd Lange und der Leeraner Tiemo Wölken (beide SPD), sowie Matthias Groote, seines Zeichens Landrat des Landkreise­s Leer, gefolgt. Sie alle bildeten quasi die Qualitätsk­ontrolle für den Grünkohl, der von der Stadt Oldenburg importiert und von den üblichen Unternehme­n bezahlt wurde. Oberbürger­meister Jürgen Krogmann (SPD) konnte sich vom ordnungsge­mäßen Zustand überzeugen. Diese Art Europa schmeckt eben jedem.

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