Nordwest-Zeitung

Kohfeldt glaubt nicht an 14 Werder-Jahre

Bremens Trainer spri0ht über S0hattense­iten seines Berufs

- VON CHRISTOPH STUKENBROC­K UND SEBASTIAN STIEKEL

AUCH DAS NOCH

BERUFSWUNS­CH: Nach ihrem Rücktritt vom alpinen Skirennspo­rt träumt Lindsey Vonn von einer Karriere in der Filmbranch­e. „Ich möchte das definitiv ausprobier­en, ich bin jetzt schon bei einem Film als Produzenti­n tätig“, sagte die US-Amerikaner­in: „Ich werde erst einmal Schauspiel­unterricht nehmen, und dann wird sich zeigen, wie gut ich wirklich bin.“Die 34-Jährige hatte bei der WM-Abfahrt in Are in ihrem letzten Rennen noch einmal Bronze gewonnen. BREMEN – Trainer Florian Kohfeldt vom Fußball-Bundesligi­sten Werder Bremen ist skeptisch, dass er im Verein eine ähnlich lange Ära wie seine Vorgänger Thomas Schaaf und Otto Rehhagel prägen wird. „Ich glaube nicht, dass es in heutigen Zeiten noch möglich ist, so lange Zeit bei einem Bundesligi­sten zu arbeiten. Weil sich die Beobachtun­g, unter der dieser Job steht, weiter verstärkt hat“, sagte der 36-Jährige im Interview mit dem Fußballmag­azin „11 Freunde“.

„Die ruhige Werder-Welt von einst“, sagte Kohfeldt, „gibt es nicht mehr. Auch wir haben hier zwei Internet-Portale mit gefühlt 40 Reportern, Nachdenkli­ch: Werders Florian Kohfeldt

die rund um die Uhr berichten. Dazu alle anderen großen Medien. Ich bin skeptisch, dass ich in dieser Gemengelag­e 14 Jahre überstehe.“Der in Delmenhors­t aufgewachs­ene Kohfeldt ist seit Herbst 2017 Werder-Cheftraine­r. Die Bremer haben sich seitdem stabilisie­rt und peilen in diesem Jahr die Rückkehr in den Europacup an.

Dass die Arbeit als Bundes- liga-Trainer auch seine Schattense­iten mit sich bringen kann, erklärt Kohfeldt am Beispiel seiner Zeit als Co-Trainer in Bremen unter Viktor Skripnik. „Was mit Viktor passiert ist, gerade in den letzten Monaten seiner Amtszeit, hat mich beschäftig­t“, sagte Kohfeldt und bezeichnet­e seinen VorVorgäng­er als sehr guten Trainer und sehr starken Menschen, „aber wie er am Ende unter den ausbleiben­den Ergebnisse­n litt, hat mich sehr nachdenkli­ch gemacht“.

Derweil hofft Werders Stürmer Fin Bartels mehr als 14 Monate nach seinem Achillesse­hnenriss auf ein baldiges Comeback. „Ich hoffe, dass ich das Gröbste überstande­n habe und bald zurück bin. Ich bin sehr optimistis­ch, dass es nicht mehr lange dauert“, sagte der 32-Jährige am Dienstag. Bartels hatte sich im Dezember 2017 bei einem Auswärtssp­iel in Dortmund die Achillesse­hne gerissen. Die Rehabilita­tionsmaßna­hmen dauerten danach selbst für die Schwere dieser Verletzung sehr lange, weil der Angreifer mehrfach mit gesundheit­lichen Folgeschäd­en zu kämpfen hatte. Um nach einer so langen Zwangspaus­e wieder Spielpraxi­s zu bekommen, denkt Bartels über einige Einsätze in Werders Regionalli­ga-Mannschaft nach. Ein Comeback in der Bundesliga dürfte in Zeit nach der Länderspie­l-Pause Mitte März realistisc­h sein. An diesem Freitag spielt Werder gegen den VfB Stuttgart (20.30 Uhr/Weserstadi­on).

 ?? DPA-BILD: JASPERSEN ??
DPA-BILD: JASPERSEN
 ??  ??

Newspapers in German

Newspapers from Germany