Eine unbekannte Welt wird sichtbar
Demenzparcours im Oldenburger Senioren- und Pflegestützpunkt simuliert Krankheit
F|DS-|Z-Gon, Wut, Verzweiflung. Was Demenzkranke fühlen, wird am eigenen Leib erfahrbar.
OLDENBURG – Wie ist das, wenn plötzlich die Welt stehen bleibt – und sich dann wieder dreht, das einem schwindelig wird? Wenn Dinge im Nebel verschwinden, die zum Greifen nah waren?
Einen Einblick in das Fühlen und Handeln demenzkranker Menschen können Fachleute, Ehrenamtliche, Angehörige, Schüler – alle Interessierten – nun im Seniorenund Pflegestützpunkt Niedersachsen (SPN) der Stadt Oldenburg bekommen. Der Demenzsimulator „Hands-on Dementia“, entwickelt von dem 21-jährigen Psychologie-Studenten Leon Maluck aus Remscheid, führt an 13 Stationen durch einen ganz gewöhnlichen Tag: Vom Anziehen bis zum Abendessen können Gesunde nachempfinden, wie sich in alltäg- lichen Situationen die Symptome einer Demenzerkrankung anfühlen.
Auf den ersten Blick wirkt alles ganz einfach: Murmeln mit einem Löffel aus einer Glasschale nehmen und in kleine Behälter werfen, Spielzeugautos auf einem vorgezeichneten Weg führen, einen Kittel zuknöpfen oder Mondgesichter malen – allerdings spiegelverkehrt oder mit Handschuhen. Das erfordert enorme Konzentration und ist nicht nur verwirrend, sondern enorm frustrierend. Der Parcours ist gewollt nicht zu meistern. Denn genauso geht es demenzkranken Menschen, wenn Aktivitäten, die ihnen früher leicht fielen, zu echten Herausforderungen werden. Termine im SPN unter 0441/235-3780, oder pflegestuetzpunkt@stadt-oldenburg.de.
@ www.oldenburg.de/demenzparcours.html
@ Ein Video unter: NWZonline.de/videos