Nordwest-Zeitung

Natur soll sich zwölf Hektar holen

Teil des Elmendorfe­r Holzes wird Fläche für die natürliche Waldentwic­klung

- VON CHRISTIAN QUAPP

Zer Vorbereitu­ng werden derzeit Rhododendr­en im Wald entfernt. Sie gelten dort nicht als heimisch.

ELMENDORF/HELLE – Das Elmendorfe­r Holz war über Jahre ein Streitpunk­t zwischen Anliegern, Spaziergän­gern und Bürgerinit­iativen auf der einen Seite und den Niedersäch­sischen Landesfors­ten auf der anderen Seite. Lange wurde darüber diskutiert, ob und in welchem Umfang in dem als FFH-Gebiet (FloraFauna-Habitat) ausgewiese­nen Wald Holz geschlagen werden sollte. Was für die Landesfors­ten Pflege der Waldfläche war, empfanden Anlieger und Bürgerinit­iative als Durchforst­ung oder Abholzung. Außerdem ging es ihnen um den Schutz des alten Kirchwegs zwischen Elmendorf und Helle.

Um das zu erreichen, beantragte­n sie die Ausweisung des Elmendorfe­r Holzes als Naturwald – mit Erfolg: 2017 entschied die Landesregi­erung, zwölf Hektar im Elmendorfe­r Holz als Fläche für die natürliche Waldentwic­klung auszuweise­n. Dass sich Politik und Bürgerinit­ative unter Naturwald nicht unbedingt das gleiche vorstellen wird jetzt deutlich, denn im Elmendorfe­r Holz verändert sich etwas: Rhododendr­en entlang des Kirchwegs von Am Gesundbrun­nen zur Elmendorfe­r Kirche wurden in den vergangene­n Tagen im Auftrag der Niedersäch­sischen Landesfors­ten abgeschnit­ten und ausgegrabe­n.

Unverständ­nis darüber äußerte Karin Foken gegenüber der →. Gemeinsam mit ihrem Eheman Helmut Foken und vielen weiteren Akteuren war sie über Jahre hinweg an den Diskussion­en um das Elmendorfe­r Holz beteiligt.

Allerdings ist die Entfernung der Rhododendr­en eine Folge der Ausweisung von zwölf Hektar des Elmendorfe­r Holzes als Fläche für die „Natürliche Waldentwic­klung auf zehn Prozent der Niedersäch­sischen Landeswald­flächen (NWE 10)“. In diesen Wäldern sollen nach Möglichkei­t keine Arten stehen, die dort nicht heimisch sind, erläuterte Rainer Städing, Pressespre­cher der Landesfors­ten. Deshalb haben die Landesfors­ten noch bis zum 31. Dezember 2020 die Möglichkei­t, für eine sogenannte sinnvolle Erstinstan­dsetzung, bei der die nicht heimischen Arten entfernt und Zwölf Hektar für die natürliche Waldentwic­klung: Die rot markierte Fläche werden die Landesfors­ten künftig sich selbst überlassen.

noch einmal Gefahren beseitigt werden.

Als heimische Arten im Elmendorfe­r Holz gelten neben Eiche und Buche auch der Ilex. Nadelbäume, die es besonders in einem Bereich ebenfalls gibt, sollen im kommenden Jahr entfernt werden. Das gilt möglicherw­eise auch für weitere Rhododendr­en,

bei denen noch nicht abschließe­nd geklärt ist, ob sie auf der Fläche der Landesfors­ten oder auf Privatgrun­d stehen. Danach wird es in diesem Teil des Elmendorfe­r Holzes keine Eingriffe durch die Landesfors­ten mehr geben. Ausnahme bleibt die Verkehrssi­cherung, besonders entlang des Kirchwegs.

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BILD: CHRISTIAN QUAPP/STEPMAP
 ?? BILD: CHRISTIAN QUAPP ?? Keine heimische Pflanze im Elmendorfe­r Holz: Derzeit werden dort Rhododendr­en entfernt.
BILD: CHRISTIAN QUAPP Keine heimische Pflanze im Elmendorfe­r Holz: Derzeit werden dort Rhododendr­en entfernt.
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