Natur soll sich zwölf Hektar holen
Teil des Elmendorfer Holzes wird Fläche für die natürliche Waldentwicklung
Zer Vorbereitung werden derzeit Rhododendren im Wald entfernt. Sie gelten dort nicht als heimisch.
ELMENDORF/HELLE – Das Elmendorfer Holz war über Jahre ein Streitpunkt zwischen Anliegern, Spaziergängern und Bürgerinitiativen auf der einen Seite und den Niedersächsischen Landesforsten auf der anderen Seite. Lange wurde darüber diskutiert, ob und in welchem Umfang in dem als FFH-Gebiet (FloraFauna-Habitat) ausgewiesenen Wald Holz geschlagen werden sollte. Was für die Landesforsten Pflege der Waldfläche war, empfanden Anlieger und Bürgerinitiative als Durchforstung oder Abholzung. Außerdem ging es ihnen um den Schutz des alten Kirchwegs zwischen Elmendorf und Helle.
Um das zu erreichen, beantragten sie die Ausweisung des Elmendorfer Holzes als Naturwald – mit Erfolg: 2017 entschied die Landesregierung, zwölf Hektar im Elmendorfer Holz als Fläche für die natürliche Waldentwicklung auszuweisen. Dass sich Politik und Bürgerinitative unter Naturwald nicht unbedingt das gleiche vorstellen wird jetzt deutlich, denn im Elmendorfer Holz verändert sich etwas: Rhododendren entlang des Kirchwegs von Am Gesundbrunnen zur Elmendorfer Kirche wurden in den vergangenen Tagen im Auftrag der Niedersächsischen Landesforsten abgeschnitten und ausgegraben.
Unverständnis darüber äußerte Karin Foken gegenüber der →. Gemeinsam mit ihrem Eheman Helmut Foken und vielen weiteren Akteuren war sie über Jahre hinweg an den Diskussionen um das Elmendorfer Holz beteiligt.
Allerdings ist die Entfernung der Rhododendren eine Folge der Ausweisung von zwölf Hektar des Elmendorfer Holzes als Fläche für die „Natürliche Waldentwicklung auf zehn Prozent der Niedersächsischen Landeswaldflächen (NWE 10)“. In diesen Wäldern sollen nach Möglichkeit keine Arten stehen, die dort nicht heimisch sind, erläuterte Rainer Städing, Pressesprecher der Landesforsten. Deshalb haben die Landesforsten noch bis zum 31. Dezember 2020 die Möglichkeit, für eine sogenannte sinnvolle Erstinstandsetzung, bei der die nicht heimischen Arten entfernt und Zwölf Hektar für die natürliche Waldentwicklung: Die rot markierte Fläche werden die Landesforsten künftig sich selbst überlassen.
noch einmal Gefahren beseitigt werden.
Als heimische Arten im Elmendorfer Holz gelten neben Eiche und Buche auch der Ilex. Nadelbäume, die es besonders in einem Bereich ebenfalls gibt, sollen im kommenden Jahr entfernt werden. Das gilt möglicherweise auch für weitere Rhododendren,
bei denen noch nicht abschließend geklärt ist, ob sie auf der Fläche der Landesforsten oder auf Privatgrund stehen. Danach wird es in diesem Teil des Elmendorfer Holzes keine Eingriffe durch die Landesforsten mehr geben. Ausnahme bleibt die Verkehrssicherung, besonders entlang des Kirchwegs.