Stromtrasse wird konkreter
Verlauf westlich an Hannover vorbei geplant
HANNOVER/BERLIN – Der voraussichtliche Verlauf der Erdkabeltrasse Suedlink wird konkreter und soll in Niedersachsen westlich an Hannover, Hildesheim und Göttingen vorbei führen. Die Netzbetreiber Tennet und TransnetBW präsentierten am Donnerstag in Berlin ihren Vorschlag, den sie in den kommenden Wochen bei der Bundesnetzagentur einreichen wollen. Ein alternativer Korridor würde östlich an den drei Städten entlanglaufen.
Die etwa 700 Kilometer lange Gleichstromtrasse, die als eine Hauptschlagader der Energiewende gilt, soll Windstrom vom Norden in die Industriezentren im Süden bringen. Es gibt dabei die gesetzliche Vorgabe, Erdkabeln den Vorrang vor Freileitungen zu geben.
Nach den Vorstellungen der Betreiber soll die Trasse von Schleswig-Holstein durch Niedersachsen über Nordhessen und Südthüringen nach Bayern und Baden-Württemberg verlaufen. Mit 315 Kilometern bekommt Niedersachsen nach den Plänen den längsten Teil der Kabel.
„Es ist gut für die Akzeptanz, dass die Trasse jetzt im Gegensatz zu vorher überwiegend unterirdisch verlaufen soll“, sagte Niedersachsens Umweltminister Olaf Lies (SPD) am Donnerstag. Jetzt gehe es darum, dass im Verlauf weiterhin möglichst alle Belange berücksichtigt und Konflikte möglichst vermieden werden.
In Niedersachsen ist nicht nur der Verlauf der Trasse umstritten. Vor allem Landwirte stören sich an den geplanten Entschädigungen. Aus Sicht des Landesbauernverbandes ergeben sich für die Betroffenen kaum absehbare Folgen für die Ertragsfähigkeit der Böden.