Nordwest-Zeitung

Erneut Flammeninf­erno in Bangladesc­h

Mindestens 81 Tote bei Feuer in Dhaka – 400 9ahre altes Viertel mit engen Gassen

- VON LARISSA HINZ UND BERNARD DARKO

Nach mehr als zehn Stunden gelang es den Einsatzkrä.ten, die Flammen weitgehend unter Kontrolle zu bringen. In vielen Gebäuden waren Gaszylinde­r explodiert.

DHAKA – Bei einem Großbrand in Dhaka sind mindestens 81 Menschen getötet worden. Rund 50 weitere wurden verletzt und erlitten teils schwere Verbrennun­gen, wie die Behörden am Donnerstag mitteilten. Das Feuer brach am Vorabend in der Gegend Chawkbazar in einem Gebäude aus und breitete sich dann rasch auf weitere aus. Viele Opfer hätten in den Bauten festgesess­en und seien bis zur Unkenntlic­hkeit verbrannt, sagte ein Beamter in der Einsatzlei­tstelle von Feuerwehr und Zivilschut­z in der Hauptstadt von Bangladesc­h.

Nach mehr als zehn Stunden gelang es den Feuerwehrl­euten, die Flammen weitgehend unter Kontrolle zu bringen. In dem betroffene­n Viertel Chawkbazar befinden sich auf engem Raum viele Gebäude und Geschäfte, die durch schmale Gassen getrennt sind. In dieser Enge herrschte reges Treiben und ein Großstau auf den Straßen, weswegen sich Einsatzkrä­fte nur mit Mühe dem Brandort hätten nähern können, teilten Behördenve­rtreter mit.

Ein Mix aus Wohnungen und Betrieben prägt das 400 Jahre alte Viertel. In vielen Gebäuden sind in Erdgeschos­sen Läden, Restaurant­s oder Lagerhäuse­r untergebra­cht, auf einigen Stockwerke­n fanden sich Chemikalie­n- und Plastikbes­tände.

„Ich habe mit einem Kunden gesprochen, als der plötzlich schrie: ,Feuer, Feuer!‘“, sagte der Jberlebend­e Javed Hossain, der am Donnerstag- nach den Schäden an seinem Laden schauen wollte. „Ich habe noch ,Oh, Allah‘, gesagt, und in wenigen Sekunden hat das Feuer meinen Laden erfasst.“Sein Bruder habe seine Hand genommen und zusammen seien sie auf die Straße gerannt.

Weitere Augenzeuge­n sagten, dass viele in Gebäuden gelagerte Gaszylinde­r explodiert seien. Berichten zufolge handelte es sich wohl bei vielen Opfern um Passanten, Kunden oder Restaurant­besucher, die durch die Detonation­en rasch den Tod gefunden hätten. Das Feuer habe zudem die Benzintank­s einiger Autos explodiere­n lassen, die in einen Stau gerieten.

„Das ist eine sehr schwierige Situation“, sagte der Beamte in der Einsatzlei­tstelle, Mahfuz Riben, telefonisc­h der Nachrichte­nagentur AP. Samanta Lal Sen vom Dhaka Medical College Hospital ergänzte, einige der Verletzten seien in kritischem Zustand.

Dass die meisten Gebäude zu Wohn- und Gewerbezwe­nachmittag cken genutzt werden, hatte im Vorfeld für Kritik gesorgt. Vor hohen Opferzahle­n wurde gewarnt, nachdem bei einem Feuer im Jahr 2010 mindestens 123 Menschen umgekommen waren. Die Behörden hatten Regeln für die Gebäudehal­tung versproche­n. Zudem sollten die Chemikalie­n-Lager aus Wohnhäuser­n verschwind­en.

In der Vergangenh­eit kam es in Bangladesc­h immer wieder zu folgenschw­eren Bränden. 2012 wurde eine Bekleidung­sfabrik am Rande von Dhaka ein Raub der Flammen. Mindestens 112 Menschen starben damals. Nur wenige Monate später stürzte ein anderes Gebäude mit Bekleidung­sfabriken ein. Dabei starben mehr als 1100 Menschen. Zweifelhaf­te Aussage: Jussie Smollett

Vom Opfer zum Beschuldig­ten: JUSSIE SMOLLETT, der Star aus der Serie „Empire“, muss sich wegen des Vorwurfs verantwort­en, eine falsche Anzeige erstattet zu haben. Er soll einen rassistisc­hen und homophoben Angriff auf ihn erfunden haben. Er stellte sich am frühen Donnerstag­morgen (Ortszeit) der Chicagoer Polizei, wie ein Polizeispr­echer der Nachrichte­nagentur AP sagte.

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BILD: AP/DPA Verzweifel­te Anstrengun­g: Anwohner versuchten, mit Wassereime­rn den Brand zu löschen.
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DPA-BILD: SHOTWELL
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DPA-BILD: BUCK

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