Nordwest-Zeitung

Die Zeit des He umeie ns ist vo bei

Elmar Heidenesch­er und Holger Völling sprechen über Entwicklun­gen, Ziele und Planungen

- VON BERND TEUBER

Die Oldenburge­r Mannschaft­en stecken organisato­risch wie sportlich mitten in den <aisonvorbe­reitungen. Dennoch nahmen sich Knights<portdirekt­or Holger Völling und OutlawsPrä­sident Elmar Heidenesch­er Zeit für einen Gedankenau­stausch.

FRAGE: Zwar sind es noch rund zwei Monate, bis in Oldenburg wieder das „Ei“fliegt, aber die Verantwort­lichen der American-Footballer der Knights vom VfL um Holger Völling, der nach einem Intermezzo als Trainer nun wieder „nur“Sportdirek­tor ist, und der Outlaws von GVO um Präsident Elmar Heidenesch­er liegen wie die in der Vorbereitu­ng steckenden Teams natürlich keinesfall­s auf der faulen Haut, oder? Hat es auch diesmal wieder solch einen Zulauf gegeben wie vor einem Jahr? ELMAR HEIDENESCH­ER: Nicht ganz – mit rund einem Dutzend neuer Spieler haweniger ben wir etwas Neuzugänge als im Vordas jahr. Dafür sind aber alles gestandene Spieler. Mit den „Oldlaws“, unserer Seniowir rentruppe, haben nun auch eine zweite Mannschaft am Start. Dadurch kommt es in diesem

Jahr wieder zu einem Huntebowl, wenn unsere Zweite in der Landesliga gegen die Zweite der Knights spielt. Insgesamt haben wir fünf Mannschaft­en am Start.

HOLGER VÖLLING: Bisher kann man sagen: weniger Quantität, dafür mehr Qualität, was unsere Neuzugänge betrifft. Aber wenn das neue Semester an der Uni beginnt, kommt ereinmal fahrungsge­mäß noch ein Schwung interessie­rter Spieler beim Training vorbei. Auch wir haben dieses Jahr fünf Mannschaft­en gemeldet. FRAGE: Werden wir in diesem Jahr in Oldenburg wieder US- Importspie­ler sehen? VÖLLING: Unser Ziel ist es, irgendwann mal nur mit eigenen Spielern zu spielen. Da sind wir auch schon auf einem guten Weg. Aber in diesem Jahr werden wir auf jeden Fall noch mit zwei Amerikaner­n auflaufen. HEIDENESCH­ER: Wir werden in diesem Jahr erstmals einen Importspie­ler im Kader haben. Der sollte eigentlich nur als Trainer bei uns anfangen, aber nun hat es sich ergeben, dass er uns auch auf der Quarterbac­k-Position unterstütz­t. FRAGE: Wie viele Footballer gibt es eigentlich mittlerwei­le in Oldenburg? HEIDENESCH­ER: Nimmt man die Cheerleade­r mit dazu, die ja auch Teil des Teams sind, kommen wir wohl auf rund 600.

FRAGE: Damit kann man Oldenburg ja durchaus als Football-Hochburg bezeichnen. Woran liegt es, dass der Sport gerade hier so populär ist? VÖLLING: Durch die Polizeiaka­demie, die Bundeswehr und die Uni haben wir hier in Oldenburg einen im Vergleich zu anderen Städten niedrigen Altersschn­itt. Wenn man sich unseren Kader anschaut, haben wir eine ganze Mendiege Spieler, die einer ser drei Gruppen angeOlzenh­ören.

HEIDENESCH­ER: denburg ist eine trale Stadt in einem ländlichen Gebiet. Viele der Spieler kommen aus den umliegende­n Gemeinden, wo es bisher noch keine Teams gab. Wobei sich da auch langsam was tut, wie man an Westersted­e und Hude sieht. FRAGE: Graben sich zwei Teams in einer Stadt dieser Größe nicht gegenseiti­g das Wasser ab? HEIDENESCH­ER: Im Gegenteil – wir haben zwei Teams, die beide orWerbung dentlich mawird chen. Dadurch das Thema Football viel breiter gestreut als nur bei einem Team. Die Konkurrenz tut uns also eher noch gut. Das zieht Leute an, weil sie sehen, was in Oldenburg abgeht in SaFootball. chen VÖLLING: Es ist gute Werbung für unseren Sport, weil wir hier zwei Mannschaft­en mit gutem Potenzial haben. In Sachen Sponsoring sind wir uns bisher noch nicht ins Gehege gekommen. FRAGE: In diesem Jahr spielen die Knights weiter in der Regionalli­ga, die Outlaws nach dem erneuten Aufstieg nun direkt darunter in der viertklass­igen Oberliga. Wie weit sind denn schon die Planungen für die nächsten Jahre fortgeschr­itten? HEIDENESCH­ER: Ich schaue erst einmal von Jahr zu Jahr. Wir wollen gern in die Regionalli­ga und dann erst einmal zur Ruhe kommen. Finanziell ist das kein großer Unterschie­d, ob man Ober- oder Regionalli­ga spielt. Aber wir wollen nicht

den gleichen Fehler wie andere Teams machen, wo die Organisati­on rund ums Team sich nicht in dem Maße entwickelt hat wie der sportliche Erfolg. Da sind wir zum Glück schon weiter als andere Teams in der Oberliga und sehr profession­ell aufgestell­t. Wir nutzen schon jetzt Hilfsmitte­l, die eigentlich erst ab der 2. Liga gefordert sind. VÖLLING: Ich mache mir durchaus schon Gedanken über 2020. Wir gehen zwar nicht mit dem Ziel Aufstieg in die Saison, aber wenn wir uns für die Relegation­sspiele qualifizie­ren sollten, wollen wir die natürlich auch spielen. Bei einem Aufstieg müssten wir unser Budget dann gleich verdoppeln fürs nächste Jahr und bräuchten mehr Leute im Umfeld der Mannschaft. So etwas muss frühzeitig geplant werden. Es wäre ja peinlich, sportlich aufzusteig­en, um dann zu sagen: Sorry, das können wir leider nicht stemmen.

FRAGE: Football ist ja ein Sport, der damit wirbt, dass für jeden etwas dabei ist – jeder wird gebraucht. Früher gab es durchaus Spieler, die vorher noch nie ernsthaft Sport getrieben hatten, es aber trotzdem geschafft haben, sofort relativ hochklassi­g einzusteiI­st gen. das heute noch möglich? HEIDENESCH­ER: Die Anforderun­gen an die Spieler sind in den vergangene­n Jahren gestiegen und werden in Zukunft auch noch weiter steigen. Für Football-Anfänger, die vorher auch in anderen Sportarten noch nicht im Leistungsb­ereich unterwegs waren, wird es immer schwierige­r werden, direkt in der ersten Mannschaft zu beginnen.

VÖLLING: Das sehe ich ähnwird lich. Es immer kompleathl­etischer. xer und Deshalb arbeiten wir mittlerwei­le auch mit eigenen Athletik- und Mentaltrai­nern. HEIDENESCH­ER: Das sieht bei uns genauso aus. Auch in Sachen Ernährung unterstütz­en wir unsere Spieler auf Wunsch mit Ernährungs­plänen – und ohne Physiother­apeuten geht auf dem Niveau sowieso nichts mehr.

FRAGE: Die Zeit des Herumeiern­s, um es etwas flapsig zu formuliere­n, ist also längst vorbei?

VÖLLING: Das, was die Outlaws und wir machen, ist Leistungss­port. Da sind Sachen wie mentale Stärke, Athletik und eine sportgemäß­e Ernährung genauso wichtig wie das Training mit dem Ball. FRAGE: Wie sehen Sie die Zukunft Ihres Sports in Deutschlan­d?

HEIDENESCH­ER: Football entwickelt sich in die richtige Richtung und hat noch sehr viel Potenzial. Mittlerwei­le werfen auch kleinere Orte neue Mannschaft­en auf den Markt. Hilfreich ist für uns auch, dass jetzt öfter als früher Spiele im Fernsehen übertragen werden.

VÖLLING: Wir können beide nicht über Mitglieder­mangel klagen – von daher sehe ich sehr optimistis­ch in die Zukunft.

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BILD: PIET MEYER Plant als Sportdirek­tor die Zukunft der Knights: Holger Völling
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BILD: VEREIN Plant als Präsident ident die Zukunft der Outlaws: Elmar Heidenesch­er

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