Bürger bringen ihre Stadt zum Blühen
400 Vorschläge für Wildblumenwiesen vorgetragen – Verwaltung überprüft Standort und beginnt mit der Aussaat
220 Bürger beteiligten sich an der Befragung. Die verschiedenen Wildbienenarten brauchen unterschiedliche Nahrungsangebote.
OLDENBURG – Wenn es um ihre Stadt geht, sind Oldenburger kaum zu bremsen. Das gilt insbesondere dann, wenn das grüne Oldenburg noch ein wenig grüner werden kann – beziehungsweise bunter. Auf die Bitte der Stadtverwaltung, Vorschläge für Flächen vorzubringen, an denen sie sich Wildblumen wünschen würden, beteiligten sich 220 Bürger mit 400 Vorschlägen.
Große Bandbreite
„Dabei war die Bandbreite der abgegebenen Vorschläge sehr groß: Sie reichte von konkreten Flächenangaben in allen Teilen der Stadt über Lob von bestehenden Wiesen bis zu genereller Kritik an der Arbeit der Grünpflege. In der Hauptsache überwiegen jedoch die positiven Rückmeldungen zu der Aktion“, teilte die Verwaltung im Umweltausschuss mit.
Bei den Vorschlägen wurde zunächst geprüft, ob sich die Flächen in städtischem Eigentum befinden und sie sich aufgrund ihrer Größe, der Besonnung sowie den Bodenverhältnissen als Wiese eignen. Auch wurde der Faktor Verkehrssicherheit berücksichtigt. Zudem sind eine Reihe der vorgeschlagenen Flächen bereits naturnahe, extensiv gepflegte Wiesen, so dass hier keine zusätzlichen Maßnahmen notwendig sind, heißt es weiter.
„Als Ergebnis der Auswertungen und Abstimmungen wurden 13 potenzielle Standorte für die Anlage von Wildblumenwiesen, verteilt über das gesamte Stadtgebiet, in die engere Auswahl genommen“, schreibt die Stadtverwaltung. Neben den Wildblumenwiesen aus regionalem Saatgut sei auch der Wunsch sowohl nach bunten Blüh- streifen als auch nach Bienenweiden aufgekeimt. Zu bedenken sei ferner, dass die verschiedenen Wildbienenarten unterschiedliche Ansprüche bezüglich ihrer Nahrungspflanzen und Lebensräume hätten.
Individuelle Betrachtung
Die vorgeschlagenen Flächen wurden individuell betrachtet und ein maßgeschneidertes Konzept für jeden Standort erstellt. Dabei könne eine für Wildbienen geeignete Fläche mit entsprechenden Nahrungsangeboten und Nistmöglichkeiten ganz anders aussehen als die klassische Blumenwiese mit vielen bunten Blüten. Dies lasse sich zum Beispiel an der im Herbst 2018 durch den Arbeitskreis Artenvielfalt und Biotopschutz angelegten Bienenfläche am Theodor-Tanten-Platz sehen.
Es ist nun vorgesehen, Ende April mit der Gestaltung der verschiedenen Wiesenflächen entsprechend den jeweiligen Empfehlungen zu beginnen, teilte die Verwaltung weiter mit. Dabei werden zunächst sieben Flächen angelegt. Für das Jahr 2020 ist die Realisierung weiterer fünf Standorte geplant. An jedem Standort werden Tafeln aufgestellt, die die jeweilige Flächengestaltung und die dort vorkommenden Bienen erläutern. 28 000 Euro lässt sich die Verwaltung die Aktion kosten.
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