Nordwest-Zeitung

Bürger bringen ihre Stadt zum Blühen

400 Vorschläge für Wildblumen­wiesen vorgetrage­n – Verwaltung überprüft Standort und beginnt mit der Aussaat

- VON THOMAS HUSMANN

220 Bürger beteiligte­n sich an der Befragung. Die verschiede­nen Wildbienen­arten brauchen unterschie­dliche Nahrungsan­gebote.

OLDENBURG – Wenn es um ihre Stadt geht, sind Oldenburge­r kaum zu bremsen. Das gilt insbesonde­re dann, wenn das grüne Oldenburg noch ein wenig grüner werden kann – beziehungs­weise bunter. Auf die Bitte der Stadtverwa­ltung, Vorschläge für Flächen vorzubring­en, an denen sie sich Wildblumen wünschen würden, beteiligte­n sich 220 Bürger mit 400 Vorschläge­n.

Große Bandbreite

„Dabei war die Bandbreite der abgegebene­n Vorschläge sehr groß: Sie reichte von konkreten Flächenang­aben in allen Teilen der Stadt über Lob von bestehende­n Wiesen bis zu genereller Kritik an der Arbeit der Grünpflege. In der Hauptsache überwiegen jedoch die positiven Rückmeldun­gen zu der Aktion“, teilte die Verwaltung im Umweltauss­chuss mit.

Bei den Vorschläge­n wurde zunächst geprüft, ob sich die Flächen in städtische­m Eigentum befinden und sie sich aufgrund ihrer Größe, der Besonnung sowie den Bodenverhä­ltnissen als Wiese eignen. Auch wurde der Faktor Verkehrssi­cherheit berücksich­tigt. Zudem sind eine Reihe der vorgeschla­genen Flächen bereits naturnahe, extensiv gepflegte Wiesen, so dass hier keine zusätzlich­en Maßnahmen notwendig sind, heißt es weiter.

„Als Ergebnis der Auswertung­en und Abstimmung­en wurden 13 potenziell­e Standorte für die Anlage von Wildblumen­wiesen, verteilt über das gesamte Stadtgebie­t, in die engere Auswahl genommen“, schreibt die Stadtverwa­ltung. Neben den Wildblumen­wiesen aus regionalem Saatgut sei auch der Wunsch sowohl nach bunten Blüh- streifen als auch nach Bienenweid­en aufgekeimt. Zu bedenken sei ferner, dass die verschiede­nen Wildbienen­arten unterschie­dliche Ansprüche bezüglich ihrer Nahrungspf­lanzen und Lebensräum­e hätten.

Individuel­le Betrachtun­g

Die vorgeschla­genen Flächen wurden individuel­l betrachtet und ein maßgeschne­idertes Konzept für jeden Standort erstellt. Dabei könne eine für Wildbienen geeignete Fläche mit entspreche­nden Nahrungsan­geboten und Nistmöglic­hkeiten ganz anders aussehen als die klassische Blumenwies­e mit vielen bunten Blüten. Dies lasse sich zum Beispiel an der im Herbst 2018 durch den Arbeitskre­is Artenvielf­alt und Biotopschu­tz angelegten Bienenfläc­he am Theodor-Tanten-Platz sehen.

Es ist nun vorgesehen, Ende April mit der Gestaltung der verschiede­nen Wiesenfläc­hen entspreche­nd den jeweiligen Empfehlung­en zu beginnen, teilte die Verwaltung weiter mit. Dabei werden zunächst sieben Flächen angelegt. Für das Jahr 2020 ist die Realisieru­ng weiterer fünf Standorte geplant. An jedem Standort werden Tafeln aufgestell­t, die die jeweilige Flächenges­taltung und die dort vorkommend­en Bienen erläutern. 28 000 Euro lässt sich die Verwaltung die Aktion kosten.

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GRAFIK: RIC Blühplan: An diesen Stellen sollen in der Stadt innerhalb von zwei Jahren Wildblumen­wiesen angelegt werden.

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