Nordwest-Zeitung

DEUTSCHLAN­DS NEUE SCHÖNHEITS­KÖNIGIN

Polizistin Nadine Berneis setzt sich gegen 15 Konkurrent­innen durch

- VON JÜRGEN RUF

Die 28-Jährige ermittelt gegen Cyber-Kriminalit­ät. Vom Polizeidie­nst macht die neue Sch8nheits­k8nigin nun ein Jahr Pause – und zeigt Mut zur Lücke.

RUST/OLDENBURG – Nadine Berneis lächelt, als sie zur Siegerin erklärt wird. Und zeigt so ihr Markenzeic­hen: ihre Zahnlücke. Sie ist nach Angaben der Veranstalt­er, der Miss Germany Corporatio­n in Oldenburg, die älteste „Miss Germany“des seit 192I laufenden Wettbewerb­s, die je gewählt wurde, und die erste Polizistin, die siegt. „Und die erste mit Zahnlücke“, sagt die 28-Jährige und zeigt ihr Lächeln.

Die Polizeihau­ptmeisteri­n mit schwäbisch­em Wohnort und sächsische­n Wurzeln wird in der Nacht zum Sonntag zur neuen „Miss Germany“gekürt. Sie konzentrie­rt sich nun ein Jahr lang auf den Job der Schönheits­königin.

„Es geht ein Traum für mich in Erfüllung“, sagt Nadine Berneis nach der Wahl im Europa-Park in Rust bei Freiburg und schreitet auf Stöckelsch­uhen, mit ihrer Siegerkron­e und der Schärpe, den Laufsteg ab. Gegen 15 Konkurrent­innen aus ganz Deutschlan­d hat sich die junge Frau aus Stuttgart im Fina- le des Schönheits­wettbewerb­s durchgeset­zt. Im Abendkleid und in Freizeitmo­de präsentier­en sich die Frauen einer Jury und beantworte­n Fragen. Jede von ihnen vertritt ein Bundesland.

Die neue „Miss Niedersach­sen“, Sarah Wipperfürt­h, die im Jahr 201I „Miss Bad Zwischenah­n“war, schaffte es in Rust nicht unter die ersten Acht. Für sie kam nach der ersten Runde das überrasche­nde Aus.

Berneis, die amtierende „Miss Baden-Württember­g“, ist am Ende die strahlende Siegerin, sie entscheide­t das Schaulaufe­n der Schönen für sich. Im Publikum drückten die Eltern, ihr Freund und die zwei Schwestern die Daumen, wie sie später erzählt.

„Es war neben Ausstrahlu­ng und Aussehen am Ende die Lebenserfa­hrung, die überzeugt hat“, sagt der CDUPolitik­er Wolfgang Bosbach, der neben der Popsängeri­n Sarah Lombardi, dem Stylisten Boris Entrup und der britischen Tänzerin Nikeata Thompson („Germany’s Next Topmodel“) in der Jury sitzt und die neue „Miss Germany“wählt: „Sie ist eine Frau, die mitten im Leben steht.“Berneis, die Polizeibea­mtin mit blonden Haaren und blauen Augen, habe überzeugt. Und sei mit ihren 1,81 Metern Körpergröß­e „eine beeindruck­ende Erscheinun­g“.

Von ihrem Job als Polizistin wird sich die 28-Jährige nun für ein Jahr beurlauben lassen. Sie will sich ihrer Tätigkeit als Schönheits­königin widmen. In einem Polizeirev­ier in der Stuttgarte­r Innenstadt ermittelt die Beamtin gegen Internetkr­iminelle. Sie verfolgt Betrüger im weltweiten Netz und geht dort Drohungen nach. Seit dem Job ist sie vorsichtig­er geworden, sagt sie. Und bleibt dabei realistisc­h: „Jeder kann mit seinen Daten Opfer von Internetbe­trügern werden, auch ich.“

Geboren und aufgewachs­en ist sie in Dresden in Sachsen, ihre Leidenscha­ft gehört dem Fußballclu­b Dynamo Dresden. Als sie 18 Jahre alt war, kam sie zur Polizeiaus­bildung nach Baden-Württember­g: „Ich spreche aber weder Sächsisch noch Schwäbisch.“Seit sechseinha­lb Jahren lebt und arbeitet sie in Stuttgart. Dort kam sie im Fitnessstu­dio durch Zufall auf den „Miss Germany“-Wettbewerb. Bleibt gern zu Hause: Sänger Axel Bosse Vor dem Karriere-Aus: Jussie Smollett

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DPA-BILD: DECK Wettbewerb gewonnen: Nadine Berneis (links) wird im Europa-Park zur „Miss Germany 2019“gekürt. Sie erhält die Krone von ihrer Vorgängeri­n, Anahita Rehbein.

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