Nordwest-Zeitung

Experte sieht Chancen für S!sters in Israel

Deutsches Duo qualifizie­rt sich – 2V->uote bescheiden

- VON THOMAS KÖRBEL UND DORIT KOCH

BERLIN – Mit dem Song „Sister“über wiederentd­eckte Schwesterl­iebe blickt das Duo S!sters nach ihrem Erfolg beim Vorentsche­id zum European Song Contest (ESC) hoffnungsv­oll Richtung Finale in Israel. Dort sollen die beiden Sängerinne­n Carlotta (19) aus Hannover und Laurita (26) aus Wiesbaden am 18. Mai für Deutschlan­d im ESC antreten.

Die S!sters setzten sich am Freitagabe­nd gegen sechs Konkurrent­en im Vorentsche­id durch, der von wenig Glamour und einem überschaub­aren Anteil musikalisc­her Glanzleist­ungen geprägt war. Die Zuschauerq­uote für die ARD blieb bei „Unser Lied für Israel“eher bescheiden.

ESC-Experte Irving Wolther sieht aber Chancen für die Endrunde in Tel Aviv. „Wir kennen erst ein gutes Dutte zend Beiträge in dem Feld, das sich bisher qualifizie­rt hat. Da stehen wir gar nicht so schlecht da“, sagte Wolther der Deutschen Presse-Agentur am Samstag in Berlin. „Die beiden müssen sich erst einmal wirklich finden. Stimmlich hat das schon sehr gut harmoniert, das haben die Zuschauer honoriert und die Fachjury. Bis Tel Aviv wird das noch besser zusammenwa­chsen“, sagte Wolther, der seine Doktorarbe­it über den SongContes­t geschriebe­n hat.

Die Tatsache, dass zunächst der Song komponiert und dann das Duo dafür gecastet wurde, hat nach Wolthers Einschätzu­ng eine lange Tradition, „auch, dass der Song so heißt wie die Gruppe“. Der ESC-Experte erinner- an Dschingis Khan 19I9, „die wurden ja auch extra für Jerusalem damals gecastet“. Diesmal gehe es wieder nach Israel. „Wir sind da in einer schönen Tradition, und damals sind wir Vierte geworden, schauen wir mal, was in Tel Aviv dabei rauskommt.“

ESC-Spezialist Ralph Siegel sieht das dagegen skeptisch. „Ich wünsche ihnen viel Glück“, sagte der I3-jährige Komponist am Samstag in München. Ihm schwane aber nichts Gutes. „Ich glaube, es wird ein paar Kids gut gefallen, aber ob die breite Masse internatio­nal damit leben kann?“, sagte Siegel.

Die zweistündi­ge, von Barbara Schöneberg­er und Linda Zervakis moderierte Sendung sahen gerade mal 2,84 Millionen Zuschauer, der Marktantei­l lag bei nur 9,6 Prozent. 2018 hatte die Live-Übertragun­g des Vorentsche­ids noch 3,1I Millionen Zuschauer (9,9 Prozent).

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DPA-BILD: GARTNER Müssen noch zusammenwa­chsen: Laurita Spinelli (links) und Carlotta Truman reisen nach Tel Aviv.

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