Nordwest-Zeitung

Auch mit Doll steckt Hannover unten fest

96 verliert zu Hause 0:3 gegen Frankfurt und bleibt Vorletzter

- VON CHRISTOPH STUKENBROC­K UND JAN-HENDRIK HILDEBRAND­T

HANNOVER – Thomas Doll redete auf die Verlierer von Hannover 96 ein, ein paar Meter weiter genoss Adi Hütter in aller Stille den nächsten Sieg der Frankfurte­r EuropacupH­elden. „Es geht weiter, immer weiter“, sagte der Trainer des Abstiegska­ndidaten nach dem 0:3 gegen die Eintracht: „Es wäre der verkehrte Weg, jetzt auf die Mannschaft einzuprüge­ln.“

Für die 96er, die die dritte Pleite im vierten Spiel unter ihrem neuen Coach erlitten, wird die Lage immer kritischer: Hannover hängt auf dem vorletzten Tabellenpl­atz Heimpleite: 96-Kapitän Waldemar Anton

der Fußball-Bundesliga fest. Besonders bitter: Mit einem Sieg hätte Hannover erstmals seit dem zwölften Spieltag die Abstiegspl­ätze verlassen können.

Ganz anders ist die Gemütslage bei den Frankfurte­rn. „Es macht Spaß, alle drei Tage zu spielen, wenn man erfolgreic­h ist“, meinte Torhüter Kevin Trapp. Ante Rebic (54. Minute), Luka Jovic (63.) und Filip Kostic (90.) hatten mit ihren Toren keine 70 Stunden nach dem Einzug ins Achtelfina­le der Europa League (4:1 gegen Schachtjor Donezk) für die nächste hessische Feierstund­e gesorgt.

„Wenn man am Donnerstag so ein Spiel abliefert und dann bei so einem angeschlag­enen Gegner 3:0 gewinnt, ist das schon ein Schritt, der stolz macht“, sagte Sportdirek­tor Bruno Hübner nach der starken Vorstellun­g der Hessen, die auch im achten Spiel des Jahres unbesiegt blieben.

Doll hatte nach Hannovers „Grottenkic­k“bei 1899 Hoffenheim (0:3) versproche­n: „Wir werden am Wochenende ein anderes Gesicht sehen, davon bin ich überzeugt.“Die 96-Profis ließen den Worten ihres Trainers Taten folgen. Hannover präsentier­te sich gegen die Frankfurte­r Höhenflieg­er von Beginn an deutlich griffiger als zuletzt, agierte giftig in den Zweikämpfe­n und zeigte eine hohe Lauf- und Einsatzber­eitschaft. Die reifere Spielanlag­e und vor allem besseren Torchancen hatten aber die Gäste.

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DPA-BILD: PFÖRTNER

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