Nordwest-Zeitung

So verpasst Werder die Europa League

Bremer lassen beim 1:1 gegen Stuttgart Tempo vermissen – Sonntag nach Wolfsburg

- VON LARS REINEFELD

Die Zeiten des Abstiegska­mpfes sind überwunsch­wierig den. Wie aber der Schritt in den Eurowurde papokal ist, am Freitagabe­nd deutlich.

BREMEN – Trotz des verpassten Heimsieges gegen den VfB Stuttgart bekamen Werder Bremens Fußballer von Trainer Florian Kohfeldt zwei freie Tage. Den Kopf frei kriegen, den Akku aufladen und dann wieder angreifen – so reagierten die Bremer auf das enttäusche­nde 1:1 am Freitagabe­nd. Statt Druck auf die Konkurrent­en im Kampf um die Europa-League-Plätze auszuüben, hängen die Bremer weiter im Tabellenmi­ttelfeld der Bundesliga herum. Dass am Samstag der VfL Wolfsburg überrasche­nd auch noch mit 3:0 bei Borussia Mönchengla­dbach gewann, sorgte für einen weiteren Stimmungsd­ämpfer an der Weser.

Doch aufgeben wollen sie in Bremen nicht, die Rückkehr nach Europa ist nach wie vor das Ziel der Grün-Weißen. „Es sind noch viele Spiele zu spieweiter len. Wir werden für unser Ziel kämpfen und sind immer noch in der Situation, mitspielen zu können“, sagte Maximilian Eggestein. Um aber tatsächlic­h noch ein Wörtchen um Platz sechs mitreden zu können, muss am kommenden Sonntag (18 Uhr) ein Sieg in Wolfsburg her. Weshalb Kapitän Max Kruse – ein Ex-Wolfsburge­r – mit Blick auf die Partie auch deutliche Worte fand: „Es könnte schon ein kleines Endspiel in Wolfsburg geben.“

Gegen Stuttgart wurde zum wiederholt­en Male deutlich, dass Werder mit sehr defeneinge­stellten siv Gegnern große Schwierigk­eiten hat. Insgesamt wirkte das Spiel der GrünWeißen viel zu statisch und langsam. Vor allem Nuri Sahin, kurzfristi­g für den verletzten Philipp Bargfrede ins Team gerutscht, konnte den Hausherkau­m ren Impulse geben. „Wir haben keine Lösungen gefunden. Insgesamt ist das Ergebnis natürlich zu wenig“, sagte Werder-Coach Kohfeldt enttäuscht.

Zwar ist Werder im Jahr 2019 weiterhin ungeschlag­en, doch wie ein Europa-LeagueAspi­rant trat das Team am Freitagabe­nd zu keiner Zeit auf. Das versproche­ne Spektakel unter Flutlicht blieb aus. „Anspruch und Wirklichke­it klaffen aktuell etwas auseinande­r“, sagte Innenverte­idiger Sebastian Langkamp.

„Das 1:1 fühlt sich wie eine Niederlage an“, brach- te Davy Klaassen die Stimmung im Bremer Lager auf den Punkt. Der Niederländ­er rettete den Gastgebern vor 41 000 Zuschauern mit seinem Ausgleich kurz vor der Pause immerhin noch einen Zähler, nachdem Steven Zuber die Gäste bereits in der zweiten Minute in Führung gebracht hatte.

Vielleicht sind am Kader im Sommer doch ein paar Korrekture­n mehr nötig, als von Kohfeldt und Sportdirek­tor Frank Baumann ursprüngli­ch geplant. Vor allem in Sachen Tempo hat Werder Defizite, das deckte das triste Unentschie­den gegen Stuttgart erneut deutlich auf.

Kohfeldt erinnerte zudem daran, dass das neue Werder nach Jahren des Abstiegska­mpfes noch im Entwicklun­gsprozess stecke. „Wir müssen die Schritte sehr schnell machen, gefühlt müssen wir jede Woche eine Riesenentw­icklung machen“, sagte der Werder-Coach.

Kohfeldt fand dennoch schnell seinen Optimismus wieder. „Natürlich können wir es noch nach Europa packen. Wir haben zwei Chancen über den Pokal und über die Liga“, sagte der Werder-Coach. Der Weg über den Pokal, wo Werder im Viertelfin­ale bei Schalke 04 antreten muss, scheint derzeit der realistisc­here zu sein.

 ?? BILD: IMAGO ?? Max Kruse gestikulie­rt auf dem Feld. Gegen den VfB Stuttgart reichte es für den Werder-Kapitän und sein Team nur zu einem 1:1.
BILD: IMAGO Max Kruse gestikulie­rt auf dem Feld. Gegen den VfB Stuttgart reichte es für den Werder-Kapitän und sein Team nur zu einem 1:1.
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