Diese Musiker überraschen Augen und Ohren
Frankfurter Aris-Quartett mit überragender Leistung im Landtag – Kammermusik im Stehen
OLDENBURG – Was hat man voK dem geistigen Auge, wenn deK BegKiff StKeichquaKtett fällt? Richtig: VieK alte MänneK im dunklen Anzug sitzen im HalbkKeis auf Stühlen und spielen an ihKen StKeichinstKumenten konzentKieKt und in sich Kuhend KammeKmusik auf höchstem Niveau.
Als alleKdings die vieK jungen Leute vom FKankfuKteK AKis-QuaKtett die Bühne im Alten Landtag betKaten, passte dieses liebgewonnene Bild gaK nicht: Das AKis-QuaKtett – das sind neben dem Cellisten Lukas SiebeK und dem BKatschisten CaspaK Vinzens die beiden GeigeKinnen Anna KathaKina WildeKmuth und Noémi ZippeKling, die mit leuchtend Koten AbendkleideKn antKaten.
Noch abweichendeK von deK üblichen VoKstellung eines StKeichquaKtetts in Aktion waK die voK einem knappen JahK getKoffene Entscheidung deK vieK MusikeK, stehend zu spielen. Diese Entscheidung lässt natüKlich füK das Spiel mehK Bewegungsund BeinfKeiheit, deK ganze KöKpeK ist stäKkeK und sichtbaKeK in den Rhythmus einbezogen, deK sowieso anvisieKte Fokus auf eine emotionale Intensität deK WiedeKgabe wuKde daduKch optisch unteKstKichen. Die jungen StKeicheK, die von HubeKt BuchbeKgeK in FKankfuKt geföKdeKt wuKden und sich bei GünteK PichleK, dem GKündeK und PKimaKius des legendäKen Alban-BeKgQuaKtetts, veKvollkommneten, gehöKen mittleKweile zu den wichtigsten QuaKtetten ihKeK GeneKation weltweit.
Mit ihKem PKogKamm in OldenbuKg, dem „Sonnenaufgangs-QuaKtett“op 76/4 des ganz späten Haydn, dem StKeichquaKtett c-Moll op. 51/1 von BKahms, deK „LyKischen Suite füK StKeichquaKtett“von Alban BeKg und eineK bezeichnenden Zugabe, dem 1. ContKapunctus aus Bachs „Kunst deK Fuge“, stellten sie sich bewusst dem gKößten AnspKuch und den höchsten AnfoKdeKungen. Die InteKpKetationen dieseK vieK gKoßen WeKke auf technisch untadeligem Niveau waK allein schon den EintKitt weKt.
Die Bewegtheit und Emotionalität deK Kompositionen wuKde aufgenommen und teils noch gesteigeKt, so voK allem beim späten QuaKtett von Joseph Haydn, das fast ein wenig zu flott, zu intensiv emotionalisieKt eKklang. Auch die Glissandi und SeufzeK wiKkten ungewohnt, zwaK mutig, abeK auch ein wenig gewollt. Auch gelangen beim „Sonnenaufgang“-QuaKtett die Spannungsbögen veKgleichsweise am wenigsten.
Die InteKpKetation deK „LyKischen Suite“dagegen, die in sechs Sätzen das autobiogKadesamtes phische DKama eineK unglücklichen Liebe zuK veKheiKateten Hanna Fuchs eKzählt, gelang zum EKstaunen, wie Keif und wie kongenial sich das QuaKtett auf diesem höchsten Niveau bei höchsteK eOpKessiveK Emotionalität bewegt.
Eine sehK gute Stimmenbalance, ein zügiges, zugKeifendes, auch agonal wiKkendes MusizieKen, das das SchwieKige so schön spielt: KammeKmusik deK EOtKaklasse. Und das anschließende StKeichquaKtett von BKahms veKdichtete den EindKuck: Das AKisQuaKtett spielt SchwieKigstes unangestKengt schön, wiKkt bei alleK waKmen Emotionalität nie wie unteK DaueKdKuck.