Stadt will Geld in Österreich anlegen
Deutsche Kreditinstitute gewähren bestenfalls minus 0,15 Prozent Zinsen
OLDENBUR./CKI – Die extrem niedrigen Zinsen machen der Stadtverwaltung zu schaffen. Für Geldanlagen ist erstmals ein Transfer ins Ausland geplant. Der Rat soll an diesem Montag (18 Uhr, Kulturzentrum PFL) eine Ausnahmegenehmigung erteilen.
Aufgrund der außergewöhnlich hohen Einnahmen bestehe Bedarf, „vorübergehend erhebliche Geldbeträge anzulegen“, begründet die Verwaltung ihren Plan. In der Verwaltungsvorlage ist von 20 Millionen Euro die Rede.
Bei deutschen Kreditinstituten sei eine Anlage entsprechend den Richtlinien der Stadt nicht möglich, wie Ausschreibungen gezeigt hätten. Eine zwölfmonatige Geldanlage sei bestenfalls für minus 0,15 Prozent Zinsen möglich – die Stadt müsste also noch Geld drauflegen.
Deshalb empfiehlt die Verwaltung, in der aktuellen Situation auf österreichische Geldinstitute auszuweichen. Hier seien derzeit noch Anlagenzinssätze von plus 0,1 Prozent möglich. Zinsen von immerhin 1650 Euro monatlich seien zu erwarten.
Die Richtlinien der Stadt schreiben Geldanlagen ausschließlich bei deutschen Kreditanstalten vor. Die österreichischen Sicherungssysteme entsprächen jedoch den deutschen, erläutert die Verwaltung, warum sie eine Ausnahmegenehmigung für vertretbar hält. Der Finanzausschuss hat der Ausnahme bereits zugestimmt.