Nordwest-Zeitung

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Bundeskart­ellamt stärkt Rechte der Sportler bei Olympia

- VON NIKOLAJ STOBBE

B<NN – In Zukunft haben deutsche Spitzenspo­rtler und ihre Sponsoren bei Olympische­n Spielen deutlich erweiterte Werbemögli­chkeiten. Auf Drängen des Bundeskart­ellamtes haben sich das Internatio­nale Olympische Komitee IOC und der Deutsche Olympische Sportbund (DOSB) zu einer Lockerung der Regel 40 der Olympische­n Charta bereit erklärt.

In Zukunft können Athleten Fotos, die bei Olympische­n Spielen während und abseits der Wettkämpfe aufgenomme­n wurden, für werbliche Zwecke nutzen. Auch können dabei olympische Begriffe wie „Medaille“oder „Gold“verwendet werden. Zudem dürfen Sportler die sozialen Netzwerke viel freier bedienen und bestimmte Inhalte mit Grußbotsch­aften an Sponsoren versehen.

Das war bislang nicht möglich. Laut Regel 40, Paragraf 3 durfte kein Athlet seine Person, seinen Namen, sein Bild oder seine Leistungen für Werbezweck­e nutzen. Das galt im Zeitraum von neun Tagen vor Eröffnung der Spiele bis zum dritten Tag nach der Schlussfei­er. Durch diese harte Regel konnte das IOC seinen Werbepartn­ern eine Exklusivit­ät garantiere­n, die nun verloren geht.

Das Bundeskart­ellamt hatte bereits 2017 ein Verwaltung­sverfahren gegen IOC und DOSB wegen des Verdachts auf Missbrauch einer „marktbeher­rschenden Stellung“eingeleite­t. Durch die Eingeständ­nisse der Verbände ist das Verfahren nun abgeschlos­sen.

„Die Athleten sind die Leistungst­räger der Olympische­n Spiele. Sie können aber von den sehr hohen Werbeeinna­hmen des IOC durch offizielle Olympia-Sponsoren nicht direkt profitiere­n“, sagte Andreas Mundt, Präsident des Bundeskart­ellamtes: „Als ein Höhepunkt ihrer sportliche­n Karriere kommt der Eigenverma­rktung während der Spiele daher eine sehr hohe Bedeutung zu.“

Der DOSB begrüßte die „erfreulich­e Einigung“. Die Regel 40 sei aber weiter die Basis, um rechtlich unzulässig­e Werbeforme­n rund um die Olympische­n Spiele zu unterbinde­n.

„Für uns ist es ein Erfolg. Das Bundeskart­ellamt ist unserer Argumentat­ion weitgehend gefolgt“, sagte Max Hartung vom Verein „Athleten Deutschlan­d“. Der noch junge Verein fordert darüber hinaus, dass Sportler direkt an den Milliarden-Einnahmen des IOC durch die Vermarktun­g der Olympische­n Spiele beteiligt werden.

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