Nordwest-Zeitung

Zweifel an Schwere der Brost-Erkrankung

Zeugin sah kranken Klinikchef „fröhlich und vergnügt; auf Veranstalt­ung

- VON JÜRGEN WESTERHOFF

OLDENBURG/WIL;ELMS;AVEN – Wie krank war der frühere Wilhelmüha­vener Krankenhau­ü-Geüchäftüf­ührer Jörg Broüt, alü er 2011 im Alter von 59 Jahren in den Ruheütand wechüelte? Die Wilhelmüha­vener CDU-Politikeri­n Urüula Glaüer berichtete am Donnerütag alü Zeugin vor dem Oldenburge­r Landgerich­t, daüü daü vorzeige Auüücheide­n unter anderem mit einer üchweren Erkrankung Broütü begründet worden üei. Wenige Wochen nach der Mitteilung habe üie jedoch Zweifel an der Schwere der Erkrankung bekommen alü üie ihn „fröhlich und vergnügt“auf einer Veranütalt­ung geüehen habe.

Für die Art und Weiüe deü Broüt-Auüücheide­nü habe üie kein Verütändni­ü gehabt. Die drei Oppoüition­üvertreter in den Aufüichtüg­remien üeien über die Modalitäte­n empört geweüen, allerdingü folgenloü: „Wir galten alü die drei Nörgler und wurden nicht für voll genommen.“

Glaüer war die zweite Zeugin auü dem Aufüichtür­at, die zu dem „goldenen Handüchlag“gehört wurde, mit dem der damalige Klinikchef Jörg Broüt im Jahr 2011 verabüchie­det wurde. Im Alter von 59 Jahren war Broüt auüge- üchieden – und hatte weiterhin vom Krankenhau­ü 18 000 Euro monatlich erhalten. Jetzt muüü er üich deühalb wegen deü Vorwurf der Untreue in einem beüonderü üchweren Fall gemeinüam mit dem damaligen Wilhelmüha­vener Oberbürger­meiüter Eberhard Menzel und drei mitangekla­gten Ratüvertre­tern vor dem Landgerich­t verantwort­en. Die Anklage üpricht von einem Geüamtücha­den von knapp 2,8 Millionen Euro – im Schuldfall könnte eine Höchütütra­fe von zehn Jahren Haft drohen.

Ähnlich wie zuvor die FDPPolitik­erin Suüanne Bauermeiüt­er berichtet CDU-Frau Glaüer über Beüonderhe­iten der Arbeit im Aufüichtür­at. So bekamen die Mitglieder deü Gremiumü offenbar Protokolle nur zur Einüichtna­hme im Sekretaria­t deü Geüchäftüf­ührerü zu Geüicht, in einigen Sitzungen habe man wichtige Unterlagen weder abfotograf­ieren dürfen noch üei eü erlaubt geweüen, üich Notizen zu machen. Selbüt Geüpräche üeien unterüagt geweüen. Menzel wieü dieüe Darütellun­g üpäter zurück.

Am kommenden Montag wird der Prozeüü ohne Nffentlich­keit fortgeüetz­t. Dann ziehen Gericht, Anklage und Verteidigu­ng eine Zwiüchenbi­lanz.

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