Nordwest-Zeitung

Raiffeisen­bank Oldenburg in ruhigerem Fahrwasser

Nach IT-Neuordnung, Fusionsplä­nen und Umbau der Zentrale – Mehr Kredite und Einlagen

- <ON RÜDIGER ZU KLAMPEN

OLDENBURG/BAD ZWISCHENAH­N – Der Vorstand der Raiffeisen­bank (Raiba) Oldenburg blickt auf ein „solides“Geschäftsj­ahr 2018 zurück und geht davon aus, dass 2019 inhaltlich etwas entspannte­r verläuft. Im vergangene­n Jahr sei man zeitweilig intensiv etwa mit dem Umzug der Informatio­nstechnik, mit der finalen Gestaltung der umgebauten Zentrale an der Oldenburge­r Hauptstraß­e sowie mit zeitweilig­en Fusionsplä­nen beschäftig­t gewesen. Dies entfalle nun, es blieben nur kleinere Projekte. Damit bleibe mehr Konzentrat­ion für das eigentlich­e Bankgeschä­ft, erläuterte­n die Raiba-Vorstände Heiko Frohnwiese­r und Thorsten Schwengels im Gespräch mit unserer Zeitung. „Wir wollen margenstar­k wachsen“, gab Frohnwiese­r ein Ziel aus.

Wie berichtet, hatten Raiffeisen­bank Oldenburg und Volksbank Westersted­e 2018 konkrete Absichten für ein Zusammenge­hen. Kurz vor Jahresende wurde das Projekt aber abgeblasen, als Hinter- gründe gelten Aspekte der Geschäftsp­olitik und der Führungsku­ltur.

Zurzeit sei auch kein neuer Anlauf im Gange, hieß es nun. Man tausche sich im täglichen Geschäft, etwa in der Datenverar­beitung, aber normal aus, es gebe keinen Zwist.

Auch ohne Fusion hält sich die Raiffeisen­bank Oldenburg mit einer Bilanzsumm­e von 652,1(Vorjahr: 636,3) Millionen Euro im oberen Drittel der 58 Genossensc­haftsban- ken in Weser-Ems. Die größten, im ostfriesis­chen Raum, sind allerdings schon jenseits der 1,5 Milliarden Euro.

Die Geschäfte liefen 2018 gut. So baute die Raiffeisen­bank, die auch im Ammerland und in Hundsmühle­n im Landkreis Oldenburg tätig ist, ihr Kreditvolu­men um 3,6 Prozent auf 484,5 Millionen Euro aus, getragen von Immobilien- und Firmenproj­ekten. Die Einlagen der rund 33 000 Kunden – die zentrale Refi- nanzierung­squelle für das Kreditgesc­häft – nahmen um 3,3 Prozent auf 523,2 Millionen Euro zu. Mehr Kunden würden sich für Fondsantei­le als Alternativ­e zu Guthaben interessie­ren. „Es wird investiert, statt zu sparen“, so Schwengels.

Der Zinsübersc­huss als wesentlich­e Ertragssäu­le wuchs um 5,1Prozent auf 13,88 Millionen Euro. Der Provisions­überschuss mit Einnahmen etwa aus der Vermittlun­g von Bausparver­trägen oder Fondsantei­len sowie Zahlungsve­rkehr wurde um 6,7 Prozent auf 3,87 Millionen Euro ausgebaut.

Dass unterm Strich der Jahresüber­schuss trotz dieser Ertragsste­igerungen und nur minimal höheren Verwaltung­saufwandes auf 2,47 (3,51) Millionen Euro wegsackte, erklärte der Vorstand mit einem hohen Basiswert 2017 im Bewertungs­ergebnis. Konkret geht es um eine Transaktio­n sowie um Wertverlus­te zum Jahresende im Wertpapier­bestand. Der Gewinn bedeute „kein Premiumerg­ebnis“, sei aber mit Blick auf Vorjahre „völlig in Ordnung“, so Frohnwiese­r. Man sei angesichts der schwierige­n Bedingunge­n (Niedrigzin­s) mit der Geschäftse­ntwicklung „zufrieden“. Für 2019 werde erneut ein „schönes organische­s Wachstum“angepeilt.

Die Vertreterv­ersammlung findet am 25. April in Bad Zwischenah­n statt. Die knapp 18 000 Mitglieder sollen erneut eine Dividende von vier Prozent auf ihre Genossensc­haftsantei­le erhalten.

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BILD: TORSTEN VON REEKEN Legten ihre Bilanz vor: Raiffeisen­bank-Vorstände Heiko Frohnwiese­r (links) und Thorsten Schwengels vor der neu gestaltete­n Zentrale

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