Krogmanns Versäumnis
Ein
beruflicher Wechsel kann bereichern. Es ist begrüßenswert, wenn jemand unzufrieden ist und die Konsequenzen zieht, statt in die innere Migration zu gehen.
Doch Andreas von Seggern arbeitet gern im Stadtmuseum; er kennt die Stadt. Deren Geschichte ist genau das, was ihn interessiert. Der Weggang ist ein Verlust, weil er seine Arbeit gut macht.
Wäre der Bruch zu vermeiden gewesen? Das ist von außen schwer zu beurteilen. Eine Schlüsselrolle spielt der Oberbürgermeister. Er hatte Nicole Deufel, die Quereinsteigerin, nach Oldenburg geholt. Mit ihr verbindet sich seine Hoffnung auf einen Aufbruch für die Museen. Sind die Erwartungen aufgegangen? Zweifel sind angebracht.
Im Dauerstreit innerhalb der Museumsführung hat sich der OB weder in der Sache noch in der Person positioniert. Das ist der Fehler: Die Stadtspitze ließ den Konflikt schleifen. Der Streit zwischen von Seggern und Nicole Deufel ist ein Streit um die Strategie für die Museen. Hier hätte Krogmann, der Kulturdezernent, entscheiden müssen.
Mag sein, dass die Verwaltung jetzt schnell den idealen Nachfolger präsentiert. Vielleicht beginnt eine Hängepartie. In jedem Fall: So weit hätte es nicht kommen dürfen.
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