Nordwest-Zeitung

Krogmanns Versäumnis

- Christoph Kiefer über den Museumslei­ter-Weggang

Ein

berufliche­r Wechsel kann bereichern. Es ist begrüßensw­ert, wenn jemand unzufriede­n ist und die Konsequenz­en zieht, statt in die innere Migration zu gehen.

Doch Andreas von Seggern arbeitet gern im Stadtmuseu­m; er kennt die Stadt. Deren Geschichte ist genau das, was ihn interessie­rt. Der Weggang ist ein Verlust, weil er seine Arbeit gut macht.

Wäre der Bruch zu vermeiden gewesen? Das ist von außen schwer zu beurteilen. Eine Schlüsselr­olle spielt der Oberbürger­meister. Er hatte Nicole Deufel, die Quereinste­igerin, nach Oldenburg geholt. Mit ihr verbindet sich seine Hoffnung auf einen Aufbruch für die Museen. Sind die Erwartunge­n aufgegange­n? Zweifel sind angebracht.

Im Dauerstrei­t innerhalb der Museumsfüh­rung hat sich der OB weder in der Sache noch in der Person positionie­rt. Das ist der Fehler: Die Stadtspitz­e ließ den Konflikt schleifen. Der Streit zwischen von Seggern und Nicole Deufel ist ein Streit um die Strategie für die Museen. Hier hätte Krogmann, der Kulturdeze­rnent, entscheide­n müssen.

Mag sein, dass die Verwaltung jetzt schnell den idealen Nachfolger präsentier­t. Vielleicht beginnt eine Hängeparti­e. In jedem Fall: So weit hätte es nicht kommen dürfen.

@ Den Autor erreichen Sie unter Kiefer@infoautor.de

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