Nordwest-Zeitung

Grenzgänge­r zwischen Klassik und Jazz

Komponist und Dirigent André Previn im Alter von 89 Jahren gestorben

- VON LINOSEY BAHF

13. FORTSETZUN­G

„Er kommt her, um sich zu überzeugen, dass die Geschäfte in seinem Sinne laufen. Und falls etwas schiefgehe­n sollte, kann er seine Spuren geschickt verwischen.“

„Warum lässt sich Ihr Vater darauf ein? Es gibt doch viele andere Wege, Geld zu verdienen.“

„Die Stevens waren seit Generation­en Farmer und besaßen früher ein Stück Land oben am Meer.“Arthur kam nun wieder um den Tresen herum und bedeutete Victoria, sich zurück auf ihren Stuhl zu setzen. Dann nahm er neben ihr Platz. „Mr Green ist es gelungen, das Land an sich zu reißen, und er hat es mit einer hohen Pacht belegt. Mein Vater konnte sie nicht zahlen und stand plötzlich in seiner Schuld.“

„Aber das ist nicht rechtens. Ihr Vater hätte sich einen Anwalt nehmen können.“Victoria ballte die Fäuste.

Arthur lachte bitter. „Leute wie Sie können Anwälte bezahlen. Wir müssen sehen, wie wir satt werden. Mr Green hat meinem Vater das Angebot gemacht, dieses Gasthaus zu betreiben, und er nahm es an. Als er gemerkt hat, was es wirklich damit auf sich hat, war es schon zu spät.“

„Gibt es denn keinen Ausweg? Findet Ihr Vater keine andere Arbeit?“Victoria hätte am liebsten nach seiner Hand gegriffen. Arthur wirkte besorgt und sie hatte das Bedürfnis, ihn zu trösten.

Er schüttelte den Kopf. „Leute wie wir haben keine Möglichkei­ten.“

Victoria wechselte schnell wieder das Thema. „Wo haben Sie gelernt, so profession­ell Wunden zu verbinden? In der Schule?“

Er lachte. „Ich bin nicht zur Schule gegangen.“

Victoria sah ihn überrascht an. „Tatsächlic­h? Aber Sie scheinen sich gut mit Kräutern auszukenne­n.“Sie dachte an Charles, der in Eton gewesen war und nun in Cambridge studierte. Er wirkte viel einfältige­r als Arthur.

„Das habe ich nicht von einem Lehrer gelernt.“Arthur grinste.

„Wie denn dann?“Vitoria NEW YORK – lehntrsihn­c urükrhi.Ic HiriäthIc u-d..isa .Idrc wdBBtr ehn ftotüdhhm „hnr, vrtLih bdIIt Lit-t gda “tIIth A ehn -itß .i“b d-. uSh.I-tr Lrh ?e.iskeri.Ith ih stiht V“beo-dnt .It“sthK peh i.I ntr VIdrüe.istr iü „-a Itr Lrh DN wdbrth ih ?dhbdIa Idh ih ptj Zrrs ät.IrrothK

V“brh TrSb BtiäIt .i“b nd. lehnte sich zurück. Ihre Hände taten weh und die Beine fühlten sich noch immer weich an.

„Ich schätze, dass ich es vom Leben gelernt habe.“Arthur beugte sich zu ihr herüber. „Haben Sie Hunger?“

Victoria schüttelte den Kopf. „Ich bin nur müde. Da ich befürchte, dass ich heute Nacht wohl hierbleibe­n muss, würde ich jetzt gern in mein Zimmer gehen.“

Arthur stand auf. „Trotzdem sollten Sie vorher noch etwas essen. Sie haben auf der Reise doch bestimmt nicht viele Pausen gemacht, oder?“

Victoria schüttelte den Kopf. „Gar keine. Ich habe seit dem Frühstück nichts mehr gegessen.“

„Sehen Sie.“Arthur verschwand schon wieder hinter dem Tresen. „Ich werde Ihnen etwas bringen.“

Nachdem Victoria das kalte Rd-thI nt. „e.hdbütsSh.Ia -tr.c ntr PNGN d-. „hnrtd. fena jiä vrijih ih Ftr-ih ätorrth jerntK Hit WSni.“bt gdüi-it üe..It PNED Lrr ntr pVaMtra Tr-äehä T-itbthc BehC“b.I hd“b vdri.c .kCItr ih nit UV„K !h fr. „hät-t. ädo ntr MdItr u-dLitr.IehnthK Htr PßaWCbria ät „hnr, Tdhn „rotiI iü gi-üa .Ienir ?G? ih ör--…jrrnK

PNyq -itß tr .tiht tr.Ith ?e.isk-dIIth krt..thK Fd-n Hühnchen, ein Stück Brot mit Butter und einen Pudding gegessen hatte, fühlte sie sich nicht mehr so schwach wie zuvor. Sie musste schrecklic­h hungrig gewesen sein, aber die Abenteuer, die sie erlebt hatte, seit sie im Dark Wood Inn angekommen war, hatten sie davon abgelenkt.

Nach dem Essen führte Arthur sie eine enge Treppe hinauf. Das Zimmer, das er Victoria zeigte, war winzig klein. Die Dielenbret­ter waren krumm und schief. Ein einfaches Bett, ein Schrank, ein Tisch mit zwei Stühlen und eine Kommode bildeten die spartanisc­he Einrichtun­g. Entsetzt betrachtet­e Victoria den Raum. Selbst die Dienstbote­n auf Milton Castle hatten komfortabl­ere Unterkünft­e!

„Ich weiß, es ist sehr einfach, aber es ist unser bestes Zimmer.“Arthur machte eine entschuldi­gende Hand- TtitrIt tr OrTr-ät d-. „rrdhäter ehn urükrhi.IK PE ?d- jernt tr TSr Or“bt.Iritrehäth Lrh ?e.i“d-. TSr O.“dr. hrüia hitrIc Litrüd- ätjdhh tr nit otätbrIt RrrkbCtc tIjd PNqy TSr „?… gdir fdn…“c deßtrntü Btbh Grdüü….K

Vtihth -Chä.Ith Oih.dIB d-. CbtTniriät­hI bdIIt „hnr, vrta Lih otiü rthrüüitrI­th frha nrh V…ükbrh… Or“bt.Ird Lrh PNqD oi. PNßNK bewegung.

„Tatsächlic­h?“Victoria sah ihn entgeister­t an.

Arthur musste lachen und Victoria fiel wieder auf, was für ein schönes, sanftes Gesicht er hatte.

„Wenn Sie meinen eigenen Schlafraum im Dark Wood Inn sehen würden …“Er brach ab und Victoria stellte amüsiert fest, dass er errötete.

Sie lächelte. „Ich werde schon zurechtkom­men, haben Sie vielen Dank.“

„Gute Nacht, Mylady!“Arthur schloss leise die Tür.

In dieser Nacht schlief Victoria schlecht. Noch nie hatte sie sich ohne ihre Zofe entkleiden müssen, und es kostete sie viel Mühe, das Korsett allein auszuziehe­n. Nachdem sie sich endlich das Mieder vom Körper gezerrt hatte, legte sie sich müde auf die harte Matratze aus Stroh. Doch das schmale Bett war so unbequem, dass sie lange nicht einschlafe­n konnte. Das Stroh unter dem Laken stach in ihren Rücken, und als sie endlich in einen unruhigen Schlaf gefallen war, weckten sie laute Stimmen und Gepolter. Victoria StaTmusZkR­T: AndTé PTRvZn lauschte die halbe Nacht dem Grölen, Rufen und Stühlerück­en. Sie wälzte sich auf dem Stroh hin und her. Gegen Morgen gab sie es auf, noch einmal Schlaf finden zu wollen, und stand auf. Mit dem kalten Wasser, das in einem Krug bereitstan­d, wusch sie sich. Sie zögerte. Es war unmöglich, das Korsett ohne eine Zofe anzuziehen. Ob sie nach einem Hausmädche­n fragen sollte, das ihr beim Ankleiden half? Gestern hatte sie kein weibliches Personal gesehen und sie konnte natürlich nicht Arthur um Hilfe bitten. Daher schlüpfte sie einfach in ein schlichtes Tageskleid ohne Korsett. Sie war so weit entfernt von der Zivilisati­on, dass sie es sich wohl erlauben konnte, damit hinauszuge­hen.

Victoria strich sich über das Kleid und atmete tief durch, bevor sie die Zimmertür aufschloss. Hoffentlic­h lagen die Grobiane nach ihrem nächtliche­n Trinkgelag­e im Tiefschlaf, sodass sie keinem von ihnen begegnen würde.

FORTSETZUN­G FOLGT

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BILO: IMAGO STOCL&PEOPLE

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