Nordwest-Zeitung

Viel Lärm um alles – Bühne für Populismus

Neues Spielzeitp­rogramm mit Performanc­e und Poetry-Slam wird politisch

- VON LEA BERNSMANN

OLDENBURG – Unsere Gesellscha­ft ist eine Bühne für Populismus. Die AfD, Trump, Erdogan, Orban und Andere machen viel Theater. Zeit, dass das ins Theater kommt: In einem umfassende­n Spielzeitp­rogramm widmet sich das Theater Wrede wird der furchterre­genden Macht diese Phänomens der Meinungsma­che.

Den Anfang macht die Uraufführu­ng von „People Power“am Freitag, 22. März, 20.30 Uhr. Mit einer interaktiv­en Live-Gamestrukt­ur widmet sich die aktuelle Produktion den neuen Machthaber­n dieser Welt: die den Begriff Demokratie für sich ganz neu beanspruch­en.

Das Szenario: Ein populistis­cher Autokrat regiert das Land, aber zum Glück stehen Neuwahlen bevor. Die Zuschauer werden festgenomm­en und kämpfen gemeinsam mit anderen um ihre Freilassun­g. Dazu braucht es Humor, Herz und Verstand und eine gehörige Portion Entscheidu­ngs- und Spielfreud­e, denn die Uhr tickt.

Eingebette­t ist das Stück in Videoinsta­llationen und Bildwelten, Performanc­e und Musik. Weitere Termine sind am Samstag, 23., Freitag, 29. und Samstag, 30. März, sowie Freitag 26. und Samstag 27. April, jeweils um 20.30 Uhr.

Mit dem Format „Black Box“werden Kunst und Diskurs in immer neue Verbindung gebracht: In „Achtung Backlash!“diskutiere­n Rapperin Sookee und die Oldenburge­r Poetry Slammerin Annika Blanke am Freitag, 5. April, 18 Uhr, die rechtspopu­listischen Idealisier­ung eines besseren Gesterns.

Die Aktion im öffentlich­en Raum „Bist du eine – Applausmas­chine?!“am Samstag, 16. März, 11 bis 14 Uhr, lädt ein, mit einem „Applaus-Guide“das politische Potenzial des Klatschens von der Antike bis ins Jetzt zu erkunden. Nach einem Workshop im Theater geht es mit flashmobar­tigen Beifalls-Szenen und Standing Ovations vor Schaufenst­ern gemeinsam durch die Stadt.

Mit der Aktion „Soko Chemnitz“hat das Zentrum für Politische Schönheit die Grenze zwischen Aktivismus und Kunst bewusst verwischt: Mit einer Online-Falle haben sie 1500 Rechtsextr­eme identifizi­eren können. Das Zentrum berichtet am Donnerstag, 23. Mai, 19.30 Uhr, von Aktion, dem Medienecho und dem Erfolg und geht mit dem Publikum ins Gespräch.

Nach monatelang­er Recherche erforscht das freie Ensemble „Nö Theater“am Mittwoch, 5. Juni, 20 Uhr, in dem Stück „Inside AfD“die Strategien und Mechanisme­n der Zeitgeistp­artei. Gleichzeit­ig werden Fragen nach einem wirkungsvo­llen Umgang und der unfreiwill­igen Instrument­alisierung durch die AfD gestellt.

Eine Beat-Box aus Slam und Rap gegen rechtspopu­listischen Menschenha­ss gibt es am Donnerstag, 13. Juni, 19 Uhr zu erleben. „Die Waffen (m)einer Bank“forscht den Beziehunge­n der Banken zur Rüstungsin­dustrie nach. Dr. Barbara Happe vom Verein Urgewalt für Menschenre­cht und Umwelt nimmt auch Oldenburg unter die Lupe.

■ Karten für alle Veranstalt­ungen und weitere Informatio­nen unter 9572022 und über

@ www.theaterwre­de.de

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BILD: THEATER WREDE Hinter den Kulissen: Das Ensemble „Nö Theater“beleuchtet Strategien und Mechanisme­n der AfD.

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