Nordwest-Zeitung

Erster Spargel aus Niedersach­sen

Frühe Ernte dank Heiztechni­k – Region wartet noch

- VON SEBASTIAN FRIEDHOFF UND ELMAR STEPHAN

OLDENBURGE­R LAND/NIENBURG – Dank Heiztechni­k in speziell vorbereite­ten Böden haben Landwirte mit der Ernte des ersten Spargels begonnen. „Wir haben mit warmem Wasser durchspült­e Heizschlan­gen in den Boden gelegt und verwenden eine Dreifachab­deckung“, sagte Spargelbau­er Carsten Bolte aus Lichtenhor­st im niedersäch­sischen Kreis Nienburg. Sein Betrieb gehört zu den ersten Spargelerz­eugern in Deutschlan­d, die schon Anfang März frischen Spargel anbieten können.

Mit dem Start der regulären Ernte sei in Deutschlan­d Ende März bis Mitte April zu rechnen, erklärte Michael Koch von der Agrarmarkt-Informatio­nsgesellsc­haft in Bonn. Auch im Oldenburge­r Land soll es bald soweit sein. Man gehe davon aus, dass es Anfang April den ersten Spargel gebe, sagten Landwirt Klaus-Dieter Ulrich vom Spargelhof Ulrich in Dötlingen (Landkreis Oldenburg) und Andreas Döpke, Geschäftsf­ührer des Frischehof­es Döpke in Varrelbusc­h (Landkreis Cloppenbur­g). Beide Betriebe nutzen für die Temperatur­regulierun­g beim Spargelanb­au eine Schwarz-Weiß-Folie. Eine Bodenheizu­ng rechne sich insgesamt für sie nicht.

Bundesweit dürfte es sich um maximal zehn größere Betriebe handeln, die seit vergangene­r und dieser Woche den „Heizsparge­l“anbieten, schätzte Koch. Die Ware ist noch knapp und entspreche­nd teuer. Großhandel­spreise liegen derzeit zwischen 14 und 18 Euro pro Kilo – für die Endkunden dürften es etwa 19 Euro sein. Der hohe Preis erkläre sich mit dem größeren Aufwand, so Bolte.

Im Jahr 2018 wurden deutschlan­dweit 129 600 Tonnen Spargel geerntet.

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