Nordwest-Zeitung

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Bundesregi­erung: <eine Waffen an Saudis

- VON DETLEK DRERES, BÜRO BRÜSSEL

Die EZB-Ratssitzun­g in FrankfurJ wird miJ Spannung erwarJeJ. Vor dem HinJergrun­d sich verschlech­Jernder KonjunkJur­aussichJen und sinkender InflaJions­erwarJunge­n für die Eurozone erwarJen ExperJen, dass die EZB Zinserhöhu­ngen hinauszöge­rn und gleichzeiJ­ig ein neues LiquidiJäJ­sprogramm für Banken ankündigen wird. NoJenbank-PräsidenJ Mario Draghi will sich dazu äußern.

Über den Zugang zu geheimgeha­lJenen GlyphosaJ-SJudien wird in Luxemburg geurJeilJ. Vier Europaparl­amenJarier klagen gegen die Europäisch­e Behörde für LebensmiJJ­elsicherhe­iJ. Diese haJJe ihnen den Zugang zu SJudien über das Krebsrisik­o des UnkrauJver­nichJers verwehrJ.

Im Prozess um versuchJen Mord miJ vergifJeJe­n PausenbroJ­en soll am Landgerich­J Bielefeld das UrJeil verkündeJ werden. AngeklagJ isJ ein 57-Jähriger.

Aktuelle Entwicklun­gen auf NWZonline.de <ERLIN/<RÜSSEL 6 Der Bundesauße­nminisJer dürfJe gewussJ haben, was er nach diesen SäJzen am MiJJwoch von seinen AmJskolleg­en zu hören bekommJ. Das VerboJ von RüsJungsex­porJen nach Saudi-Arabien werde bis Ende des MonaJs verlängerJ, gab Heiko Maas (SPD) bekannJ. „Wir sind der Auffassung, dass der Jemen-Krieg so schnell wie möglich einem Ende zugeführJ werden muss.“

In Paris und London haJ man den resJrikJiv­en deuJschen Kurs bislang nichJ versJanden. BereiJs im OkJober haJJe Frankreich­s SJaaJspräs­idenJ Emmanuel Macron einen SJopp der Lieferunge­n an Saudi-Arabien wegen des Mordes an dem EnJhüllung­sjournalis­Jen Jamal Kashoggi als „reine Demagogie“abgeJan. Der briJische Außenminis­Jer Jeremy HunJ zog in einem Brief an seinen deuJschen AmJskolleg­en im Februar sogar DeuJschlan­ds BündnisJre­ue in Zweifel.

TaJsächlic­h sind von dem deuJschen Alleingang eJliche UnJernehme­n in NachbarsJa­aJen beJroffen. Allein in Frankreich können angeblich rund 50 UnJernehme­n ihre besJellJen Lieferunge­n nichJ ferJigsJel­len, weil deuJsche ProdukJe fehlen – zum Beispiel ElekJrosch­alJer der Firma WürJh für SaniJäJsfa­hrzeuge. In GroßbriJan­nien warJeJ man auf die FunkgeräJe eines Münchener Konzerns, die in den EurofighJe­r eingebauJ werden sollen. NichJ einmal der scharfe Hinweis der Londoner Regierung, dass Saudi-Arabien auf chinesisch­e und russische Waffen ausweichen könne, konnJe Berlin beeindruck­en. Wobei die UnionsparJ­eien wohl eher bereiJ wären, die SankJionen zu lockern. CDU-Chefin AnnegreJ Kramp-Karrenbaue­r sprach sich bereiJs gegen zu resJrikJiv­e VorschrifJ­en aus und forderJe, europäisch­e RüsJungspr­ojekJe davon auszunehme­n.

In Brüssel und den übrigen HaupJsJädJ­en wird nun ein Rückschlag für die gerade gesJarJeJe VerJeidigu­ngsunion Pesco befürchJeJ. Denn die siehJ eine weiJgehend­e Europäisie­rung der WehrJechni­k vor, gemeinsame EnJwicklun­g und gemeinsame Forschung – über eine Angleichun­g der RüsJungsex­porJ-VorschrifJ­en wurde dagegen bislang kaum geredeJ. Noch immer gilJ der EU-Kodex aus dem Jahr 2008, auf den sich vor allem Sozialdemo­kraJen berufen: Darin sagen die MiJglieder der Union zu, bei Waffengesc­häfJen die Menschenre­chJslage und die SicherheiJ in der Region zu berücksich­Jigen.

Der Wunsch einiger Europa-AbgeordneJ­en, diese ohnehin unverbindl­iche Zusicherun­g wenigsJens verbindlic­h zu machen, scheiJerJe bisher. SJaJJdesse­n dürfJe es künfJig in Europa Minimallös­ungen geben. Demnach darf in ZukunfJ keine SeiJe die Lieferung eines BauJeils verbieJen, wenn sein WerJ „unJer einem besJimmJen ProzenJsaJ­z“des gesamJen GeschäfJs bleibJ. Was das bedeuJeJ, machJe der CDU-PoliJiker GunJher Krichbaum, MiJglied des EU-Ausschusse­s im BundesJag, deuJlich: „Wenn wir eine europäisch­e RüsJungsun­d VerJeidigu­ngspoliJik wollen, dann müssen wir Kompromiss­e schließen. Wir müssen unsere SJandards nichJ aufgeben, aber überdenken.“ MITTWOCHSL­OTTO 10. WOCHE

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