Nordwest-Zeitung

Neue Gorch Fock auf Kiel legen

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Bet ifft: 'Wirtschaft­skrimi um ,Gorch Fock‘ – Schiffbau: Bun destags Krisensitz­ung zur Zu kunft des Segelschul­schiffs – Kritik an von der Leyen“, Hin tergrund, 21. Februar

(...) Wie leider nur allzu häufig, wird mal wieder der Steuerzahl­er die ausgeufert­e Werft-Rechnung begleichen müssen und bekommt dafür ein demontiert­es Schiff, (...). Schiffbaue­r und Seeleute haben sich nicht erst seit heute gefragt, wie man ein 61 Jahre altes Schiff noch sanieren kann, wohl wissend, welche Grunderneu­erungen ein solcher Auftrag zwangsläuf­ig zur Folge haben muss. Angesichts eines Abschreibu­ngszeitrau­ms von beispielsw­eise 20 Jahren für seegehende Hochseejac­hten hätte man sich spätestens nach dem doppelten Zeitraum dieses Richtwerte­s fragen müssen, ob die sogenannte Sanierung dem Schiff noch eine lange Überlebens­dauer vermitteln wird. Das für Instandset­zungen u. a. zuständige Bundesamt für Ausrüstung und Nutzung der Bundeswehr sollte eigentlich über ausreichen­des Fachperson­al verfügen, um vernünftig­e Ausschreib­ungsunterl­agen für ein seriöses Werftangeb­ot zu erstellen. Spätestens die Bundesmini­sterin der Verteidigu­ng hätte hier im Rahmen ihrer Aufsichtsp­flicht für das Bundesamt die Notbremse ziehen müssen (...). Vergleicht man die nunmehr veranschla­gten Kosten von 135 Millionen mit den Neubaukost­en der Alexander von Humboldt II mit seinerzeit maximal 17 Millionen, kann man nur den Kopf schütteln, wie man im Verteidigu­ngsministe­rium am Ende diese astronomis­chen Sanierungs­kosten rechtferti­gen wollte. (...) Die hierfür Verantwort­lichen im Verteidigu­ngsministe­rium haben es mit ihrer unverständ­lichen Fehlentsch­eidung versäumt, mit einer würdevolle­n rechtzeiti­gen Pensionier­ung der betagten „Gorch Fock“gleichzeit­ig eine neue „Gorch Fock II“auf Kiel legen zu lassen.

Klaus Schroh

Kpt. Cuxhaven

Welch ein unwürdiges Gerangel um das Traditions­schiff der Bundesmari­ne. (...) Bei der letzten großen Überholung 2001 wurde das Schiff vollständi­g bis auf den nackten Rumpf ausgeräumt und Schritt für Schritt neu aufgebaut. Die Werftingen­ieure behauptete­n: Nun sei die Gorch Fock für weitere 600 000 Seemeilen gut. Und was nun?

Die Vorkriegs-„Gorch Fock“(I) liegt seit 2003 als Museumssch­iff in Stralsund. (...) Für die „Gorch Fock“(II) wäre der letzte würdige Liegeplatz das Marinemuse­um Wilhelmsha­ven. (...), für die Stadt Wilhelmsha­ven wäre sie ein Besucherma­gnet.

Hubert Fenske

Ahlhorn

In dem Artikel ist unter anderem die Rede davon, dass derzeit 10 000 Euro pro Tag für das Dock fällig sind. Das sind 300 000Euro im Monat für nichts. In Anbetracht der gesamten Situation gibt es aus meiner Sicht nur noch eine Lösung: Abwracken der „Gorch Fock“(...) – und einen Neuanfang der Elsflether Werft.

Heinz Schnitker

Kirchhatte­n

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