Nordwest-Zeitung

Ordnungsst­rafen für säumige Eltern

Sozialmini­sterin Reimann will Zahlungsmo­ral verbessern

- VON RALK KRÜGER

HANNOVER – Von säumigen Elternteil­en erhält der Staat in Niedersach­sen immer seltener den Unterhalts­vorschuss für Kinder von Alleinerzi­ehenden zurück. Die sogenannte Rückgriffs­quote sank von 20 Prozent in 2017 auf rund 13 Prozent (2018), gab Sozialmini­sterin Carola Reimann (SPD) bekannt. „Die Rückgriffs­zahlen sind ernüchtern­d“, rügte sie: „Bundesweit liegt Niedersach­sen zwar im Durchschni­tt, aber die Rückgriffs­quote ist insgesamt zu niedrig.“Bund und Land blieben im Vorjahr mit einem Anteil von je 40 Prozent, Kommunen mit 20 Prozent auf 190 Millionen Euro sitzen.

Das will die Sozialmini­sterin durch einen „Rückgriffs­pakt“mit den kommunalen Spitzenver­bänden ändern. Ihr Haus soll sich mit den Kommunen auf eine „neue Systematik“in den Verfahrens­abläufen verständig­en. Denn je nachKommun­egibtesbis­her Rückflüsse zwischen ein und 21 Prozent. Gegen säumige

Zahler soll gezielter mit Ordnungsst­rafen vorgegange­n werden.

Nach einer 2017 in Kraft getretenen Gesetzesän­derung galt der Anspruch auf den Vorschuss nicht mehr nur für Kinder bis zwölf Jahre und nur maximal 72 Monate lang. Seitdem fließt Geld bis zum 18. Geburtstag – ohne zeitliche Begrenzung. Die Ausgaben beim Unterhalts­vorschuss für alleinerzi­ehende Mütter und Väter in Niedersach­sen stiegen somit drastisch an.

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DPA-BILD: HOLLEMANN Sozialmini­sterin Reimann Carola

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