Senior-Prinz fordert Mitspracherecht ein
Ernst August erfreut über „Nicht-Verkauf“– Vorwürfe an Sohn
HANNOVER – In einer unserer Zeitung vorliegenden Stellungnahme hat Prinz Ernst August von Hannover „erfreut zur Kenntnis genommen“, dass sein Sohn Ernst August von Hannover junior das Schloss Marienburg bei Hannover nun doch nicht für einen symbolischen Euro an das Land Niedersachsen verkauft. Gleichzeitig bekräftigte das Oberhaupt der Welfenfamilie, dass es aus seiner Sicht durchaus möglich sei, die Marienburg zu erhalten, „ohne dafür Steuergelder in großem Umfang einzusetzen“. Er selbst habe das über Jahrzehnte bewiesen. Die letzten 15 Jahre hätten gezeigt, dass sein Sohn und dessen Berater „dazu nicht in der Lage waren und diese Kosten lieber auf die Bürger des Landes Niedersachsen abwälzen wollten“. Der Senior halte weiter an seinen Rückübertragungsansprüchen fest, heißt es in der Stellungnahme weiter. Er gehe davon aus, dass sowohl
sein Sohn als auch die Landesregierung ihn bei allen künftigen Gesprächen miteinbeziehen, „um ein neuerliches Debakel zu verhindern“.
Ernst August von Hannover junior hatte mit Niedersachsens Kulturminister Björn Thümler (CDU) den Verkauf des Welfen-Stammsitzes an die öffentliche Hand ausgehandelt. Nach dem Einspruch von Ernst August senior legte das Land den Deal auf Eis. Jetzt plant der Junior die Gründung einer Stiftung.