Nordwest-Zeitung

BVB richtet Fokus voll auf Meistersch­aft

Dortmunder ziehen Positives aus Niederlage gegen Tottenham

- VBs HEINZ BÜSE

DOR$MUND – Jetzt erst recht: Kaum war das bittere Aus in der Champions League besiegelt, schworen sich die Profis von Borussia Dortmund auf den Endspurt in der Bundesliga ein. Inspiriert durch die ungewöhnli­che Reaktion der Fans, die trotz des 0:1 (0:0) gegen Tottenham Hotspur applaudier­ten, gab Marco Reus die Richtung vor. „In den nächsten Wochen müssen wir liefern. Und am Samstag den Turnaround schaffen“, forderte der Kapitän mit Blick auf die Partie gegen Stuttgart und den sich zuspitzend­en Titelkampf mit dem FC Bayern.

Für Reus ist die Schmerzgre­nze erreicht. Schließlic­h hat sich die Borussia binnen Will mit dem BVB Yieder aufstehen: Marco Reus

Monats aus dem DFBPokal verabschie­det, den Vorsprung in der Bundesliga und den Einzug ins Viertelfin­ale der Champions League verspielt. Dass der Anhang dennoch ermutigend­e Sprechchör­e anstimmte („Deutscher Meister wird nur der BVB“), wertete Reus als Verpflicht­ung: „Was die Fans gemacht haben, war Weltklasse. Wir hatten Gänsehaut.“Wohlweisli­ch fügte er an: „Aber wir wissen, dass dieser Kredit nicht lange anhält.“

Obwohl sich der Negativtre­nd mit nur einem Sieg aus den vergangene­n acht Spielen fortsetzte, hat die Mannschaft nach Einschätzu­ng von Dortmunds Sportdirek­tor Michael Zorc beim vergeblich­en Anrennen auf das Tor der Spurs keinen weiteren mentalen Schaden genommen. „Die Leistung in der ersten Halbzeit und der Schultersc­hluss mit den Fans geben uns noch mal einen Push in der Meistersch­aft“, versichert­e Zorc. Ähnlich sah es Trainer Lucien Favre: „Ich nehme das heute positiv. In der ersten Halbzeit war für mich nur eine Manneines schaft auf dem Platz.“

Doch das mitunter sehenswert­e Powerplay blieb ohne Ertrag. 20:5 Torschüsse, 62 Prozent Ballbesitz und eine Passquote von 90 Prozent reichten nicht. Mit dem 0:1 durch Harry Kane (48.) erlosch das letzte Fünkchen Hoffnung. „Das hat uns den Stecker gezogen“, so Reus.

„Wir können uns jetzt voll auf die Meistersch­aft konzentrie­ren. Das kann ein Vorteil im Titelkampf sein“, kommentier­te Außenverte­idiger Marius Wolf. Sportdirek­tor Michael Zorc ist guter Dinge, dass die Profis die Zeichen der Zeit erkannt haben: „Es gab nach dem 1:2 in Augsburg viel Selbstkrit­ik. Die Mannschaft ist intakt und lebt. Das konnte man heute sehen.“

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BILD: AP

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