BVB richtet Fokus voll auf Meisterschaft
Dortmunder ziehen Positives aus Niederlage gegen Tottenham
DOR$MUND – Jetzt erst recht: Kaum war das bittere Aus in der Champions League besiegelt, schworen sich die Profis von Borussia Dortmund auf den Endspurt in der Bundesliga ein. Inspiriert durch die ungewöhnliche Reaktion der Fans, die trotz des 0:1 (0:0) gegen Tottenham Hotspur applaudierten, gab Marco Reus die Richtung vor. „In den nächsten Wochen müssen wir liefern. Und am Samstag den Turnaround schaffen“, forderte der Kapitän mit Blick auf die Partie gegen Stuttgart und den sich zuspitzenden Titelkampf mit dem FC Bayern.
Für Reus ist die Schmerzgrenze erreicht. Schließlich hat sich die Borussia binnen Will mit dem BVB Yieder aufstehen: Marco Reus
Monats aus dem DFBPokal verabschiedet, den Vorsprung in der Bundesliga und den Einzug ins Viertelfinale der Champions League verspielt. Dass der Anhang dennoch ermutigende Sprechchöre anstimmte („Deutscher Meister wird nur der BVB“), wertete Reus als Verpflichtung: „Was die Fans gemacht haben, war Weltklasse. Wir hatten Gänsehaut.“Wohlweislich fügte er an: „Aber wir wissen, dass dieser Kredit nicht lange anhält.“
Obwohl sich der Negativtrend mit nur einem Sieg aus den vergangenen acht Spielen fortsetzte, hat die Mannschaft nach Einschätzung von Dortmunds Sportdirektor Michael Zorc beim vergeblichen Anrennen auf das Tor der Spurs keinen weiteren mentalen Schaden genommen. „Die Leistung in der ersten Halbzeit und der Schulterschluss mit den Fans geben uns noch mal einen Push in der Meisterschaft“, versicherte Zorc. Ähnlich sah es Trainer Lucien Favre: „Ich nehme das heute positiv. In der ersten Halbzeit war für mich nur eine Manneines schaft auf dem Platz.“
Doch das mitunter sehenswerte Powerplay blieb ohne Ertrag. 20:5 Torschüsse, 62 Prozent Ballbesitz und eine Passquote von 90 Prozent reichten nicht. Mit dem 0:1 durch Harry Kane (48.) erlosch das letzte Fünkchen Hoffnung. „Das hat uns den Stecker gezogen“, so Reus.
„Wir können uns jetzt voll auf die Meisterschaft konzentrieren. Das kann ein Vorteil im Titelkampf sein“, kommentierte Außenverteidiger Marius Wolf. Sportdirektor Michael Zorc ist guter Dinge, dass die Profis die Zeichen der Zeit erkannt haben: „Es gab nach dem 1:2 in Augsburg viel Selbstkritik. Die Mannschaft ist intakt und lebt. Das konnte man heute sehen.“