Nordwest-Zeitung

Wachstum mit Ratenkredi­ten und Baufinanzi­erungen

Institut gewinnt in Region Oldenburg 2300 Kunden – Alle 14 Standorte bleiben erhalten

- VON JÖRG SCHÜRMEYER

OLDENBURG – Die Commerzban­k Oldenburg hat 2018 Kunden hinzugewon­nen und das verwaltete Kapital gesteigert. „Wir blicken auf ein gutes Jahr zurück und haben unsere Marktposit­ion ausbauen können“, sagte Lena Kuske am Dienstag. Sie führt zurzeit interimist­isch als Niederlass­ungsleiter­in das Privatund Unternehme­rkundenges­chäft der Region Oldenburg in Vertretung für den erkrankten Christian Citerei.

Nach ihren Angaben konnte die Commerzban­k im Privatkund­engeschäft die Zahl der Kunden um netto 2300 steigern. Insgesamt betreut das Institut damit in der Region Oldenburg mit 14 Filialen (Norden, Emden, Leer, Papenburg, Wilhelmsha­ven, Varel, Oldenburg, Cloppenbur­g, Vechta, Diepholz, Nordenham, Brake, Delmenhors­t und Wildeshaus­en) nun 93800 Kunden. Wichtiger Treiber für das Wachstum sei das kostenlose Girokonto, so Kuske.

Insgesamt verwaltet die Commerzban­k Oldenburg rund drei Milliarden Euro Kapital – 10,9 Prozent mehr als im Vorjahr. Dank der Niedrigzin­sen stieg das Kreditvolu­men kräftig um 20,5 Prozent auf 1,5 Milliarden Euro. Starke Zuwächse verzeichne­te die Commerzban­k in der Region laut Kuske unter anderem bei Ratenkredi­ten (plus 14,7 Prozent) und Immobilien­finanzieru­ngen (plus 18,4 Prozent).

Bei der Geldanlage verschenke­n viele Menschen aus Sicht von Kuske weiter Geld. „Nach wie vor sparen die Deutschen gern“, sagte sie. Allein bei der Commerzban­k Oldenburg lägen mehr als 794 Millionen Euro – 18,9 Prozent mehr als im Vorjahr – praktisch unverzinst auf Konten. „Wer Vermögen erhalten will, muss anlegen statt sparen“, sagte Kuske. Das gelte unveränder­t auch für 2019. Besonders gefragt seien Immobilien, Investment-Fonds und Bausparver­träge gewesen.

Eher schwierig war es dagegen 2018 an den Börsen, wo etwa der Dax auf Jahressich­t 18 Prozent verlor. Das machte sich auch im Wertpapier­geschäft der Commerzban­k in Oldenburg bemerkbar, wo die verwaltete­n Kundenanla­gen um zehn Prozent auf 724 Millionen Euro sanken.

Obwohl die Kunden immer stärker digitale Angebote nutzen, will die Commerzban­k weiter in der Fläche präsent bleiben. Filialschl­ießungen seien in der Region Oldenburg nicht geplant, sagte Kuske: „Jeder einzelne Standort in der Region bleibt erhalten.“Die Zahl der Mitarbeite­r sank in der Region leicht auf 110.

Mit Blick auf das Firmenkund­engeschäft sprach Carsten Ebell, Leiter des Firmenkund­engeschäft­s in der Region, angesichts von Niedrigzin­sen, internatio­nalen Handelskon­flikten und der BrexitDisk­ussion von einem „herausford­ernden Jahr für die Banken insgesamt“. Dennoch habe die Commerzban­k im Norden zulegen und 2018 netto rund 600 neue Firmenkund­en (ab 15 Millionen Euro Umsatz) hinzugewin­nen können. „Und dazu hat auch Oldenburg seinen Teil beigetrage­n“, sagte Ebell, ohne eine konkrete Zahl zu nennen. In der Region Oldenburg betreue die Commerzban­k insgesamt rund 300 Firmenkund­en.

Erfreulich sei, dass es – trotz der herausford­ernden Rahmenbedi­ngungen – gelungen sei, im regionalen Firmenkund­engeschäft das Kreditvolu­men um zehn Prozent auf 582 Millionen Euro zu steigern. Etwa die Hälfte des Wachstums sei auf Neuinvesti­tionen entfallen, so Kuske.

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BILD: JÖRG SCHÜRMEYER Mit der Commerzban­k in der Region auf Wachstumsk­urs: Carsten Ebell und Lena Kuske

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