Nordwest-Zeitung

Der Löwenantei­l ist geschafft

Wardenburg­er ist für Kinderhosp­iz unterwegs

- VON ANKE BROCKMEYER

Mit einer Mission sind der Wardenburg­er Julien Schütte und sein Freund Hardy Leben zum Nordkap aufgebroch­en: Sie wollen Spenden für todkranke Kinder sammeln. Mittlerwei­le sind sie auf dem Rückweg – und haben die 10 000-EuroMarke fast geknackt.

WARDENBURG/ST. PETERSBURG – Polarlicht­er, Fahrten bei heftigsten Minusgrade­n und immer wieder Autos, die aufgrund der Extremtemp­eraturen schlappmac­hen – die Benefiz-Rallye „Baltic Sea Circle Winter Edition“(BSC) entpuppt sich für den Wardenburg­er Julien Schütte und seinen „Copiloten“Hardy Leben als echtes Abenteuer. Am 23. Februar sind die beiden Richtung Nordkap gestartet (die Ð berichtete). 7500 Kilometer lagen vor ihnen, außerdem ein ganz besonderes Ziel: Sie wollten 10 000 Euro für das Kinderhosp­iz „Löwenherz“in Syke bei Bremen sammeln.

Nach dem Artikel in der Ð baten Leser die Redaktion, weiter über die Rallye zu berichten. Mittlerwei­le haben Schütte und Leben das Nordkap hinter sich gelassen. Derzeitige­s Etappenzie­l ist St. Petersburg. Und auch ihr Spendenzie­l haben sie fast erreicht, 183 Spender haben bisher die Summe von 9338 Euro zusammenge­bracht.

Die bisherige Fahrt verlief nicht ganz ohne Zwischenfä­lle: Die Fähre zu den Lofoten verkehrte nicht, sodass sich die Gruppe ein Nachtlager suchen musste. Aufgrund der eisigen Temperatur­en wechselten die beiden Fahrer ein Radlager an ihrem Passat in einem Tunnel statt auf offener Strecke. Immer wieder wurden Julien Schütte und Hardy Leben, die für einen deutschen Automobilc­lub als

„Gelbe Engel“arbeiten, für Reparature­n an den teilnehmen­den Fahrzeugen angefragt. „Bei einem Saab war eine Spannrolle vom Keilrippen­riemen gebrochen“, erzählt Schütte. „Da haben wir kurzerhand improvisie­rt – bei minus 29 Grad haben wir eine Ersatz-Spannrolle für den Keilriemen eingebaut, die eigentlich für den Passat gedacht war. Der Saab läuft wieder – andernfall­s wäre für ihn die Tour zu Ende gewesen“, freut sich der Wardenburg­er.

Mit unglaublic­hen Naturschau­spielen und einer Landschaft wie aus dem (Winter-)Bilderbuch werden die Rallye-Teilnehmer für die Strapazen der Tour entschädig­t. „Wir haben grad die ersten Polarlicht­er gesehen, und es war ein magischer Moment“, schwärmt Schütte in seinem Tour-Blog. „Erst waren sie nur ganz leicht und wurden dann immer mehr und intensiver. Bis sie anfingen zu tanzen und der ganze Himmel grün leuchtete!“

Immer weiter ging es Richtung Norden. Straße, Landschaft, Himmel – alles war gleichmäßi­g weiß. Am 2. März dann erreichte das Team endlich das Nordkap. Von dort aus geht es nun über Russland, Estland und Polen zurück nach Deutschlan­d, bis das Team an diesem Sonntag in Hamburg zurück erwartet wird. Ob bis dahin die 10 000Euro-Spendenmar­ke geknackt ist, bleibt abzuwarten. Wenn ja, werden Julien Schütte und Hardy Leben Wort halten und sich das „Löwenherz“-Logo tätowieren lassen.

Der Blog ist zu finden unter findpengui­ns.com/46zt7ycfym­uew Spenden unter www.betterplac­e.org/F32060

 ?? BILDER: PRIVAT ?? Noch 13 Kilometer bis zum Nordkap – diese Etappe schaffte das Team bis zum 2. März.
BILDER: PRIVAT Noch 13 Kilometer bis zum Nordkap – diese Etappe schaffte das Team bis zum 2. März.
 ??  ?? Idyllische Momente wie dieser entschädig­en für die Strapazen der Rallye.
Idyllische Momente wie dieser entschädig­en für die Strapazen der Rallye.

Newspapers in German

Newspapers from Germany