Schalker Krise stört auch Werder
Bremen empfängt S 04 – Oft Probleme mit angezählten Gegnern
Gästetrainer Tedesco dürfte bei einer Niederlage kaum im Amt zu halten sein. Bremens Coach Kohfeldt sagt, was er von seinem Team verlangt.
BREMEN – Die Krise beim inzwischen abstiegsgefährdeten Fußball-Vizemeister Schalke 04 sorgt bei Florian Kohfeldt eher für Sorgenfalten als für Zuversicht. „Für uns ist das eine sehr schwierige Ausgangslage“, sagte der Trainer von Werder Bremen vor dem Bundesliga-Duell an diesem Freitag (20.30 Uhr) gegen die Königsblauen: „Es herrscht Unruhe beim Gegner, daher werden sie sehr geschlossen, sehr aggressiv und eventuell auch mit einer gewissen Härte zur Sache gehen. Sie wollen zeigen, dass sie sich wehren.“
Genau mit dieser Art und Weise kam seine Mannschaft in der Vergangenheit nicht gut zurecht. Zu dem Zeitpunkt angeschlagene Gegner wie Leverkusen (2:6), Mainz (1:2) oder auch Berlin (1:1) schafften es, die Bremer mit einer aggressiven Spielweise aus dem Konzept zu bringen. Werder als Aufbaugegner? Kohfeldt glaubt das nicht, befürchtet aber auch kein at- traktives Spiel im mit 42100 Zuschauern ausverkauften Weserstadion. „Es wird darum gehen, erst etwas zu knacken“, sagte der 36-Jährige.
Die Bremer sind in der Rückrunde noch immer ungeschlagen, doch Siege gab es zuletzt nur selten. Drei Erfolge aus den vergangenen 16 Ligaspielen stellen auch Kohfeldt nicht zufrieden. Daher erhöhte der Trainer nach dem 1:1 in Wolfsburg auch den Druck auf sein Team und forderte drei Punkte gegen Schalke. Sonst dürfte das Saisonziel Europa in weite Ferne rücken. „Ungeschlagen ist zwar schön und gut, wir wollen aber Spiele gewinnen und dass der Abstand kleiner wird“, meinte Kohfeldt.
Der Bremer Coach könnte gegen Schalke womöglich wieder auf Fin Bartels zurückgreifen. Der Offensivspieler steht nach seinem Achillessehnenriss erstmals nach 15 Monaten wieder vor einer Kader-Nominierung bei den Profis. „Das ist im Bereich des Möglichen. Wir müssen noch die Frische abwarten“, sagte Kohfeldt. Bartels gab am vergangenen Wochenende in Werders U23 beim 1:1 in Flensburg sein Comeback. Auch Martin Harnik ist nach einer Muskelverletzung wieder fit.
Kohfeldts Kollege Domenico Tedesco steht bei Schalke unter großem Druck. Der neue Sportvorstand Jochen Schneider hatte Tedesco vorerst nur eine Beschäftigungsgarantie bis zum Spiel in Bremen ausgestellt. Der Schalker Coach nahm vor der Partie seine Spieler in die Pflicht. „An erster Stelle im Abstiegskampf, und da sind wir jetzt, steht für uns der Charakter der Spieler. Das ist in dieser Situation wichtiger denn je.“