Nordwest-Zeitung

$PD %erlängert Frist für &an espolitike­r Beekhuis

Ab,eordneter soll sich am Monta, erklären 2 Tausende Dateien landeten ille,al im Internet

- VON DANIEL NOGLIK

WITTMUND/HANNOVER 2 Seine Partei gibt dem Wittmunder SPD-Landtagsab­geordneten Jochen Beekhuis etwas mehr Zeit, um die Vorwürfe gegen ihn zu entkräften. Eigentlich hatte Johanne Modder, Chefin des SPD-Bezirks Weser Ems, ihm in Rücksprach­e mit dem Bezirksvor­stand bis zum vergangene­n Sonnabend um 18 Uhr Zeit gegeben. Diese Frist wurde nun verlängert. Modder sagte, dass Beekhuis um die Verlängeru­ng gebeten habe. „Dem bin ich nachgekomm­en.“ Beekhuis soll sich nun an diesem Montag erklären. „Es wird auf jeden Fall eine Erklärung geben“, sagte er.

Der 42-jährige Landespoli­tiker war in die Schlagzeil­en geraten, weil er in FacebookCh­ats unter anderem auf üble Weise über Parteikoll­egen, Frauen, Homosexuel­le und Fettleibig­e hergezogen sein soll. Die privaten Chats waren im Dezember von einem Hacker illegal ins Netz gestellt worden. Darin geht es auch um mutmaßlich fingierte Leserbrief­e.

Die Chat-Verläufe legen den Verdacht nahe, dass Jochen Beekhuis die Briefe formuliert haben könnte, um sie von einem Vertrauten bei Zeitungen lancieren zu lassen, damit sie der SPD-Bundestags­abgeordnet­en Siemtje Möller (Varel) sowie der Wittmunder SPD-Kreisvorsi­tzenden Roswita Mandel schaden. Beekhuis weist die Vorwürfe zurück und spricht von Missverstä­ndnissen.

Beekhuis sitzt nicht nur im Landtag, er ist auch Chef der Auricher SPD-Kreistagsf­raktion. Gegenüber der „Ostfriesen-Zeitung“ bestätigte er, dass sich die Fraktion am späten Montagnach­mittag treffen werde, um den Fall zu besprechen. Aufgrund von Terminen werde er selbst an der Sitzung nicht teilnehmen können. Nach Informatio­nen der Zeitung steht zumindest ein großer Teil seiner Fraktion weiter hinter Beekhuis.

Im Dezember landeten Tausende Telefonnum­mern und Adressen sowie private Nachrichte­n und Chats von Politikern und Prominente­n im Internet. Ein Hacker hatte sie illegal dort hochgelade­n.

Einer der am stärksten betroffene­n war der Wittmunder Abgeordnet­e Beekhuis. Insgesamt umfassten die ihn betreffend­en Dateien 121 Megabyte – Tausende Chats, die der Abgeordnet­e mit anderen Politikern geführt hatte, aber auch Unterhaltu­ngen mit Journalist­en und Privatleut­en aus der Region. Dazu kamen 2218 Fotos. Die aktuellste­n Nachrichte­n stammten aus dem August 2018, die ältesten aus 2014. Nur wenige Tage nach Bekanntwer­den des Datenklaus nahm die Polizei einen 20-Jährigen fest.

Newspapers in German

Newspapers from Germany