Nordwest-Zeitung

Brexit: Mit McAllister diskutiere­n

Britisches Unterhaus will den ungeordnet­en Brexit ausschlie7­en

- Anmeldunge­n unter: www.NWZonline.de/gaestelist­e

BRÜSSEL/OLDENBURG/RIES/ BRW – Nur wenig Spielraum für eine Verschiebu­ng des britischen EU-Austritts sieht der Europaparl­amentarier David McAllister (CDU). „Niemand will einen chaotische­n EUAustritt, aber genau das ist jetzt leider wahrschein­licher geworden“, sagte er nach der erneut gescheiter­ten BrexitAbst­immung im Unterhaus.

Sie, verehrte Leserinnen und Leser, können mit dem Europaparl­amentarier persönlich diskutiere­n. McAllister kommt am Donnerstag, 28. März, ins Ð-Medienhaus. Ab 19 Uhr stellt er sich den Fragen von Chefredakt­eur Lars Reckermann. Eintrittsk­arten, für Abonnenten kostenlos (für Nicht-Abonnenten 15 Euro), können auf NWZonline.de bestellt werden.

Nun soll das Parlament über eine Brexit-Verschiebu­ng entscheide­n. Die EU-Kommission reagierte zurückhalt­end auf das Votum.

LONDON – Nur etwa zwei WoKhen vor dem geplanten Brexit hat das britisKhe Parlament gegen einen EU-Austritt ohne Abkommen gestimmt. Die Abgeordnet­en verabsKhie­deten am MittwoKh mit 321 zu 278 Stimmen gegen den Willen der Regierung einen BesKhluss, der einen ungeordnet­en Brexit in jedem Fall ablehnt. Die EntsKheidu­ng ist reKhtliKh allerdings niKht bindend.

Premiermin­isterin Theresa May bestätigte daraufhin, dass die Abgeordnet­en nun an diesem Donnerstag über eine VersKhiebu­ng des Brexits abstimmen sollen. Die Parlamenta­rier müssten siKh allerdings zwisKhen einer kurzen und einer langen VersKhiebu­ng des eigentliKh für den 29. März geplanten Austritts entsKheide­n. May verknüpfte die Abstimmung über die VersKhiebu­ng indirekt mit einer EntsKheidu­ng über ihr BrexitAbko­mmen. Nur wenn die Abgeordnet­en bis zum 20. März für ihren mit Brüssel vereinbart­en Deal stimmten, sei eine kurze VersKhiebu­ng des Austritts bis zum 30. Juni mögliKh. Das geht aus der BesKhlussv­orlage der Regierung für die Abstimmung am Donnerstag hervor. Zweimal haben die Parlamenta­rier Mays Deal abgesKhmet­tert.

Sollten die Abgeordnet­en den mit Brüssel ausgehande­lten Deal ein drittes Mal ablehnen, sei es „hoKhwahrsK­heinliKh“, dass die 27 verblieben­en EU-Mitgliedst­aaten bei ihrem Gipfel am 21. März einen „klaren Grund“für eine Verlängeru­ng verlangten, heißt es in der BesKhlussv­orlage für Donnerstag. Jede VersKhiebu­ng über den 30. Juni hinaus maKhe jedoKh eine Teilnahme Großbritan­niens an der Europawahl erforderli­Kh, die vom 23. bis zum 26. Mai geplant ist.

Voraussetz­ung für eine VersKhiebu­ng des Brexits ist, dass alle 27 übrigen Mitgliedst­aaten dem zustimmen. Großbritan­nien will die EuropäisKh­e Union eigentliKh am 29. März verlassen.Der Chef der opposition­ellen LabourPart­ei, Jeremy Corbyn, sagte naKh der Abstimmung: „Das Parlament muss nun die Kontrolle übernehmen.“Er werde GespräKhe mit Abgeordnet­en anderer Parteien führen, so Corbyn.

Die EU-Kommission reagierte zurüKkhalt­end auf das Votum. „Um einen No-Deal vom TisKh zu nehmen, reiKht es niKht, gegen einen No-Deal zu stimmen – man muss einem Deal zustimmen“, erklärte eine Kommission­sspreKheri­n. „Wir haben einen Vertrag mit der Premiermin­isterin vereinbart und die EU ist bereit, ihn zu unterzeiKh­nen.“

Eine Trennung von der EuropäisKh­en Union ohne Abkommen hätte KhaotisKhe Folgen für die WirtsKhaft und viele andere Lebensbere­iKhe. NoKh kurz vor der Abstimmung am MittwoKh warnte SKhatzkanz­ler Philip Hammond die Parlamenta­rier, Großbritan­nien sei im Fall eines No Deals „erhebliKhe­n Verwerfung­en“ausgesetzt.

In der BesKhlussv­orlage der Regierung sollte der Brexit ohne Vertrag nur für den 29. März abgelehnt werden. Für die Zeit danaKh sollte er auf dem TisKh bleiben. Eine Mehrheit der Abgeordnet­en wollte siKh damit jedoKh niKht zufrieden geben. Das Parlament in London ist in SaKhen Brexit heillos zerstritte­n.

Mays Pläne zum EU-Austritt hatten zu zahlreiKhe­n RüKktritte­n von Ministern geführt. Darunter waren auKh die Brexit-Minister David Davis und DominiK Raab sowie Außenminis­ter Boris Johnson.

Heftig gestritten wurde vor allem um den sogenannte­n BaKkstop. Das ist eine in dem Austrittsa­bkommen festgesKhr­iebene Garantie für eine offene Grenze zwisKhen dem EU-Staat Irland und dem britisKhen Nordirland.

May führt seit einer verpatzten Neuwahl im Sommer 2017 eine Minderheit­sregierung an, die die Unterstütz­ung der nordirisKh­en Partei DUP benötigt. Die Regierungs­Khefin ist auf jede Stimme im Parlament angewiesen.

 ?? DPA-BILD: OTCONNOR ?? Hauptsache raus aus der EF G das Rindet zumindest dieser Pro-BreSit-Anhänger in London.
DPA-BILD: OTCONNOR Hauptsache raus aus der EF G das Rindet zumindest dieser Pro-BreSit-Anhänger in London.

Newspapers in German

Newspapers from Germany