Besser ohne China
D a kann Altkanzler Gerhard Schröder noch so krakeelen: Sicher sind die Amerikaner auch wirtschaftspolitisch motiviert, wenn sie gegen die maßgebliche Beteiligung des chinesischen Huawei-Konzerns am Ausbau des deutschen G5-Netzes intervenieren. Letzteres ist aber vor allem eine Frage der Sicherheit, eine Frage, mit wem Berlin strategisch kooperieren will und eine Frage deutscher Schwäche.
Es ist ohne Frage mehr als fahrlässig, sich von Technologien abhängig zu machen, die aus einem Land mit rücksichtslosem Weltmachtstreben kommt, mit dem man sich in unvereinbarer Systemkonkurrenz befindet. Die Dinge liegen hier ganz ähnlich wie im Fall des russischen Gases und der Leitung Nord Stream 2. Der Unterschied besteht darin, dass wir Gas nicht aus dem Nichts schaffen können, es aber ein verheerender Zustand für eine angebliche Technologienation ist, auf chinesische oder US-Technik für ihre Netze angewiesen zu sein. Wenn wir es aber schon nicht selbst hinbekommen, sollten wir es mit den Amerikanern halten. Die sind uns allemal näher als Peking. Im Übrigen kann niemand den USA verübeln, dass sie ihre Geheimdiensterkenntnisse schützen wollen. Deutschland müsste auf solche Befindlichkeiten allerdings weniger Rücksicht nehmen, wenn seine eigenen Dienste in besserem Zustand wären. Noch so ein Versäumnis, über das zu reden wäre.
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