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Facebook-Seite veröffentlicht Aussagen des SPD-Politikers Beekhuis
AURICH/WITTMUND – Im Dezember hatte ein Hacker private Chats des Wittmunder SPD-Landtagsabgeordneten Jochen Beekhuis (Großefehn) illegal ins Netz gestellt – und jetzt ist ein Teil davon erneut im Internet aufgetaucht. Der Betreiber der von 19 000 Personen abonnierten FacebookSeite „Verspotted: Landkreis Aurich“hat am Dienstagabend einen Chat-Verlauf zwischen Beekhuis und einem Vertrauten gepostet. Auch der Name des Chat-Partners wird in dem Dokument genannt. In dem Chat-Verlauf geht es um mutmaßlich fingierte Leserbriefe, die gegen die SPDBundestagsabgeordnete Siemtje Möller (Varel) und die Vorsitzende des SPD-Kreisverbandes Wittmund, Roswita Mandel, gerichtet sind.
Beekhuis soll sie einem Bekannten geschickt haben, damit dieser sie an die Medien weiterleitet. Nach aktuellem Kenntnisstand sind die Briefe nie erschienen. Gegenüber der „Ostfriesen-Zeitung“streitet Beekhuis die Vorwürfe gegen sich ab. Es handele sich um Missverständnisse, so der Politiker.
Die Reaktionen auf den Facebook-Post fielen gemischt aus. Manche Kommentatoren attackierten Beekhuis, andere zweifelten die Echtheit des Chat-Protokolls an. Auf Nachfrage hat der Seiten-Betreiber der „Ostfriesen-Zeitung“anonym mitgeteilt, dass er den Chat-Ausschnitt am Dienstag erhalten und sich durch die Sichtung vieler weiterer Protokolle von der Echtheit überzeugt habe. „Es bestand absolut kein Zweifel mehr daran, dass diese Chatverläufe authentisch sind.“
Um zu entscheiden, ob der Chat veröffentlicht werden könne, habe er sich rechtlichen Rat eingeholt. „Wir kamen zu dem Schluss, dass das Informationsinteresse der Öffentlichkeit und das Recht auf Meinungs- und Medienfreidamit
heit dem Interesse des Betroffenen am Schutz seiner Vertraulichkeitssphäre überwiegt“, teilte der Seiten-Betreiber mit. Auch über die Muelle der Veröffentlichung, ist der Hacker gemeint, sei nachgedacht worden. „Da der etwaige Rechtsbruch aber nicht durch uns selbst begangen oder in Auftrag gegeben wurde, ist dies für uns auch nicht relevant“, hieß es dazu. Beekhuis selbst sagte der „Ostfriesen-Zeitung“am Mittwochnachmittag, dass er den Facebook-Beitrag noch nicht gesehen habe. „Wenn er rechtlich relevant ist, werden sicherlich Schritte eingeleitet werden“, sagte der 42-Jährige. Weitere Äußerungen machte der Landespolitiker nicht.
„Verspotted: Landkreis Aurich“prangert regelmäßig Umstände im Landkreis Aurich an, über die sich die Seiten-Nutzer beschweren: Das können Arztpraxen sein, in denen man sich ungerecht behandelt gefühlt hat, oder Schnellrestaurants, bei denen die Burger nicht schmeckten. Wer die Seite betreibt, ist nicht ersichtlich. Ein Impressum gibt es nicht, ein Webseiten-Verweis in den SeitenInfos führt ins Leere.