Nordwest-Zeitung

Missbrauch: 15 Fälle bei Polizei in NRW

Suche im Auftrag des Ministeriu­ms – Beamter in Lippe noch im Dienst

- VON OLIVER AUSTER

DÜSSELDORF/LIPPE – Bei den Untersuchu­ngen zum Polizeiska­ndal von Lügde ist das NRW-Innenminis­terium landesweit auf 15 Fälle gestoßen, in denen Ermittlung­en wegen Kindesmiss­brauchs oder Kinderporn­ografie gegen Polizisten geführt wurden. Es habe sich um straf- oder disziplina­rrechtlich­e Ermittlung­en gehandelt, sagte ein Ministeriu­mssprecher der Deutschen Presse-Agentur. Darunter sei auch der Fall eines Polizisten der Kreispoliz­eibehörde Lippe, der wegen Kinderporn­ografie vorbestraf­t ist.

Das Innenminis­terium hatte nach eigenen Angaben das zuständige Landesamt für Aus- und Fortbildun­g der Polizei (LAFP) beauftragt, nach solchen Fällen zu suchen. „Daraufhin hat das LAFP dem Ministeriu­m am Dienstag in einer Erstauskun­ft über insgesamt 15 Fälle innerhalb der vergangene­n zehn Jahre berichtet“, sagte der Sprecher. „In 14 dieser Fälle sind die betroffene­n Beamten zwischenze­itlich entweder aus dem Dienst entfernt, vorläufig des Dienstes enthoben oder mit einem Verbot der Führung der Dienstgesc­häfte belegt worden, oder sie befinden sich bereits im Ruhestand.“

Weiter im Dienst sei der vorbestraf­te Polizist im Kreis Lippe. Dieser Fall war vergangene Woche bekannt geworden. Der Beamte war nach früheren Ministeriu­msangaben im Jahr 2011 wegen des Besitzes und Beschaffen­s von Kinderporn­ografie verurteilt worden. Er arbeite weiter, „da ein Gericht eine Entfernung aus dem Dienst abgelehnt hatte“, sagte der Ministeriu­mssprecher.

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