Nordwest-Zeitung

0:7-Debakel wohl Tedescos letztes Spiel

Schalke-Trainer vor dem Aus – Vorstand kündigt Gespräche an

- VO† THOMAS LIPI†SKI

GELSENKIRC­HEN – Ein kurzer Händedruck mit Pep Guardiola, dann war Domenico Tedesco im Kabinengan­g verschwund­en. Mit seinen Spielern, so schien es, wollte der angezählte Fußball-Trainer von Schalke 04 nach dem historisch­en Debakel von Manchester nichts mehr zu tun haben. Wird er wohl auch nicht. Zwar schloss der 33Jährige eine halbe Stunde später einen Rücktritt aus, doch nach der 0:7 (0:3)-Demütigung im Champions-LeagueAcht­elfinale bei Manchester City steht er vor dem Aus.

„Wir können nach dem Spiel nicht zur Tagesordnu­ng übergehen“, sagte der neue Sportvorst­and Jochen Schneider am Mittwoch und kündigte Gespräche an. Am Donnerstag sollen die Ergebnisse präsentier­t werden. Dass Tedesco an diesem Samstag (15.30 Uhr) im Liga-Heimspiel gegen RB Leipzig auf der Bank sitzt, wollte er nicht bestätigen. Im Gegenteil: „Wo gibt’s Garantien? Das war gestern zu heftig und deutlich.“

Freiwillig aufgeben will der junge Trainer aber nicht. „Ich habe keine Sekunde daran gedacht, irgendwas zu verändern meinerseit­s“, hatte Tedesco nach Spielschlu­ss ge- Ratlos: Tedesco Trainer Domenico

sagt: „Ich bin selbst jetzt stolz, Trainer von Schalke 04 zu sein. Ich bin auch in dieser schwierige­n Situation gern hier und gebe alles.“

Auch wenn es nach der höchsten Europapoka­lniederlag­e der Vereinsges­chichte und der deutlichst­en Pleite eines Bundesliga-Clubs in der Königsklas­se auf den ersten Blick anders ausgesehen hatte, fühle er sich „nicht im Stich gelassen“. Die Ergebnisse sprechen jedoch eine andere Sprache: Nach sieben Ligaspiele­n in Folge ohne Sieg und fünf Pflichtspi­elpleiten in drei Wochen mit 21 Gegentoren ist Schalke am Tiefpunkt angekommen.

Der als Interimstr­ainer gehandelte Mike Büskens, UefaCup-Sieger von 1997, saß in der schwärzest­en Schalker Europacup-Stunde fassungslo­s auf der Tribüne. Ob Tedesco noch die Wende gelingt, ist äußerst fraglich geworden.

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