Rheinmetall schaut auf Kraus-Maffei
DÜSSELDORF/DPA – Mit hervorragenden Geschäftszahlen im Rücken behält der Rüstungskonzern Rheinmetall die Übernahme des Konkurrenten Krauss Maffei Wegmann (KMW) im Visier. Man sei auf einem guten Weg, sagte Rheinmetall-Chef Armin Papperger am Mittwoch in Düsseldorf. „Wir haben gesprochen und es gibt eine Bereitschaft, dass man Anteile bekommen kann.“Es geht um den 50-Prozent-Anteil von KMW an der deutsch-französischen Rüstungsholding KNDS, die zur anderen Hälfte dem französischen Staatsunternehmen Nexter gehört.
Beide Firmen haben ihre Geschäfte in diese Holding eingebracht. Kauft Rheinmetall den KMW-Anteil komplett, würde es den Münchner Konzern schlucken. Dies ist aber nur eine Option. „Es gibt unterschiedliche Modelle“, sagte Papperger. Der Düsseldorfer Konzern hatte schon in der Vergangenheit Interesse an der Münchner Firma bekundet, nun könnte er dieses Vorhaben umsetzen. Knackpunkt für die Übernahme ist nach Darstellung von Papperger ein Vorkaufsrecht der Franzosen.
Der Rheinmetall-Umsatz mit Rüstung kletterte 2018 um 6,1 Prozent auf 3,22 Milliarden Euro. 2019 soll das Plus sogar bei neun bis elf Prozent liegen. Grund: Die weltweit steigende Nachfrage nach Militärgütern. Rheinmetall stellt unter anderem Panzer, Munition und Flugabwehrsysteme her. Schwach lief es hingegen in der Autozulieferer-Sparte des Konzerns.