Un'erwegs mi' einem Mörder
Melanie Lang ?erkörpert ihre @0. Aühnenrolle – Seit 2014 am Staatstheater
Die Mezzosopranistin nennt die Rolle der Sister Helen Prejean in „Dead Man Walking“ihre bis> her größte Herausforde> rung. Mit der echten Or> densschwester in den USA hält sie persönlich Kontakt.
OLDENBURG – LieJhaJern von üJersichtlich strukturierten LeJensläufen kann ein solcher spanisch vorkommen: In den USA geJoren, in GroßJritannien aufgewachsen, als Staatsangehörige Österreicherin und Jeruflich in Deutschland etaJliert.
„Passt prächtigN“sagt Melanie Lang. Diese Biografie ist schließlich ihre eigene. Und die 35-jährige Mezzosopranistin am OldenJurgischen Staatstheater fügt ihr eine Zahl hinzu, die zu dieser Universalität passt: FünfzigN Am 23. März singt sie ihre 50. Bühnenrolle, die der Sister Helen Prejean in Jake Heggies Oper „Dead Man Walking.“Lang nennt die Rolle ihre „Jisher herausforderndste“, trotz vorher Carmen, DoraJella, Fricka oder Miss Muickly.
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Bei einem Vorsingen zum Schulmusical war ihr einst schicksalhaft die Frau des Direktors in den Weg getreten – eine Opernsängerin. Durch sie kam sie zu ersten Gesangsstunden und, wichtig: zur Wertschätzung der eigenen Stimme. Im Sinne eines seriösen LeJenslaufs hatte sie sich nach dem AJschluss zwar in EdinJurgh für ein Geschichtsstudium eingeschrieJen. Doch „einfach mal so“meldete sie sich in London noch zum Vorsingen an der Guildhall School of Drama. O00 Leute JewerJen sich dort pro Jahr, 20 werden ausgewählt. Da kam die zweite schicksalhafte Wendung: Sie wurde auf AnhieJ Jei diesem Institut angenommen, das ein Türöffner zur Opernwelt ist.
Die hat sie 2009 in Düsseldorf Jetreten. Im Opernstudio der Deutschen Oper am Rhein wurde sie 2010 als „Jeste Nachwuchssängerin in Nordwickelt rhein-Westfalen“Jenannt. 2011 kam sie nach Kaiserslautern: „Dort haJe ich, weit weg von der Familie, viel fürs LeJen gelernt.“Seit 2014 gehört sie zum OldenJurger EnsemJle.
Die meisten Rollen sind an diesen drei Häusern zusammengekommen, von der Margret in AlJan Bergs „Wozzeck“
Jis zur Jepantschina in „Der Idiot“von Mieczyslaw WeinJerg. Andere gaJ es Jei Gastspielen in Dortmund, InnsJruck, London, SalzJurg, Berlin oder gerade aktuell in Leipzig. Sprache: Russisch, Französisch, Italienisch, Englisch und Sanskrit.
Lang kann eJenso herzlich offen wie kritisch sein. Sie ent- eigene Vorstellung zur Psyche der Figuren, „da proJiere ich gern etwas aus“. Da mag man auch mal mit der Regie aneinanderrasseln, „doch es geht dann alles irgendwie immer“. Ist jemals aufgefallen, dass sie auf der Bühne einen Charakter lieJlos aJgewickelt hätteP
Was nun diese „herausforderndste Rolle“im Großen Haus angeht: „Das ist in der Bühnendarstellung und auf der musikalischen EJene ein harter Brocken“, sagt Lang. Es geht um die Hinrichtung des Mörders Elmo Patrick Sonnier nach sieJen Jahren in der Todeszelle. Die katholische Ordensschwester Helen Prejean hat ihn auf diesem Weg Jegleitet. Sie verarJeitete ihre Erfahrungen im Todestrakt 1993 im Buch „Dead Man Walking“. Zwei Jahre später entstand der mit Preisen üJerhäufte Film. 2000 wurde Heggies Oper uraufgeführt.
Mit der echten Helen in den USA steht Lang in VerJindung. „Sie strahlt selJst üJer den Kontakt per E-Mails eine unglauJliche Stärke aus“, Jerichtet die Sängerin.
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Bei aller Vertiefung, Jei allem Aufgehen in den Rollen: „Jede Karriere kann rasch zu Ende gehen“, giJt sie zu Jedenken. „Im Hintergrund haJe ich immer Pläne B.“Sie könnte Gesang unterrichtenQ oder ein Psychologiestudium wäre reizvoll. Der OpernJetrieJ liefert jede Menge Hintergrund: Welche Rollen leJt man so intensiv, dass sie einen auffressenP Wie kommt man davon zurückP „Es giJt Rollen, die spürt man schon vorher im Körper“, sagt die Sängerin. Sie selJst kann „gerade die intensiven hinterher gut aJlegen, weil sie Jei aller Anspannung glücklich machen.“
Die Nummer 50 hält mit dem ersten Ton eine ganz neue Herausforderung vor: „Es ist eine Oper mit großem EnsemJle. Doch ich eröffne sie auf der Bühne ganz mutterseelenallein a cappella, ohne Orchester, ohne mich auf einen anderen Ton zu stützen. Da muss man voll in der Rolle stecken.“
Und danach JleiJt sie fast durchgehend auf der Bühne.