Erst der Turm, dann das Kirchenschiff
Millioneninvestition an Forumskirche St. Peter – Pläne auch fürs Innere – Info-Termin
An St. Peter bröckelt es. Offizialat, Kirche und Architekten starten Maßnahmen zur Erhaltung. Auch der Innenraum soll verändert werden.
OLDENBURG – Die Forumskirche St. Peter muss in ihrer Außenhülle umfangreich renoviert werden. Schon in den nächsten Wochen beginnen die vorbereitenden Arbeiten.
Herabfallende Klinker- und Mörtelsplitter aus dem Dachbereich der 1873 bis 1876 errichteten neogotischen Kirche haben bereits erste Sicherungsmaßnahmen im Turmbereich nötig gemacht. „Klappt alles nach Plan, können wir die Gerüste an der Peterstraße Ende dieses Jahres wieder abbauen“, sagte Architekt Michell Otto vom Oldenburger Architekturbüro g+h Architekten (Henckell + Otto) am Mittwoch.
Alle Bauteile des Kirchenäußeren wurden durch den Monumentendienst begutachtet und von den Architekten weiter untersucht. Einer der Gründe für die nötigen Arbeiten liegt im Sturz der Turmspitze auf das Kirchendach beim Sturm 1972. Gerade die in der Reparatur verwendeten Materialien sind schon verwittert, vor allem der obere Turmbalkon ist betroffen.
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In einem zweiten Abschnitt soll im nächsten Jahr das Äußere des Kirchenschiffs saniert werden – bis Ende 2020. Es werden Schäden und Ablagerungen am Sandstein beseitigt, lose Steine und Fugen saniert und das Dach instandgesetzt. Die Fenster werden zum Teil ausgebaut, wieder eingebaut und nachgekittet. Das gewachsene, ganz unterschiedliche Fugenbild soll dabei erhalten werden. Auch die Türen werden saniert. Der Turm soll in der Dunkelheit von außen auch besser ins Licht gesetzt werden.
Von außen wird – außer dem Gerüst – ein Netz als Rieselschutz angebracht und ein Fußgängertunnel aus Holz zwischen Forum und Kirche gezimmert, denn hier sind, auch durch die Schüler, viele Fußgänger unterwegs.
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Die Bausumme, die laut Forums-Pfarrer Michael Heyer „in die Million geht“bringt als Bauherr das Offizialat in Vechta auf. Die Untere Denkmalschutzbehörde hat bereits grünes Licht gegeben.
Die Außensanierung wird keinen Einfluss auf die Veranstaltungen im Inneren haben, die normal weitergehen.
Parallel wird die Kirche Pläne für die Innenraumgestaltung entwickeln. Die Veranstaltungen des Forum und die Gottesdienste „sollen mehr in die Zeit passen – das ist ein dunkler Raum, den wir uns freundlicher und heller wünschen, wir wollen die Stärken der Kirche nach vorne holen“, sagt Pfarrer Michael Heyer. Auch das Konzept der starren Bänke soll diskutiert und über eine Möblierung mit Stühlen nachgedacht werden. Zur Entscheidungsfindung gehören sowohl die Meinung der Kirchenbesucher als auch die Finanzierbarkeit.
„Die Forumskirche St. Peter ist eine der wichtigsten Kirchen des Offizialatsbezirks. Sie soll modellhaft werden für das Oldenburger Land. Das ist quasi unser Flaggschiff und soll auch mit der neuen Planung ein großer Wurf werden“, sagte Offizialatssprecher Dr. Ludger Heuer am Mittwoch. Die Gemeinden aus dem Umland könnten sich das als mögliches Vorbild ansehen, sagte Heuer.
„Unser Ziel ist es, innen einen ganz freundlichen Raum zu haben, in dem sich die Menschen aufgehoben fühlen. Die Kirche hat zum Beispiel ganz tolle Fenster, aber davon wird vieles geschluckt“, so Heyer.
Die Kirche und die Architekten informieren über die Pläne an diesem Sonntag im Anschluss an den Gottesdienst (Beginn 10.30 Uhr) ab etwa 11.30 Uhr.