Nordwest-Zeitung

Verlässlic­h bleiben

- VON HENNING OTTE

Jetzt Einsparung­en am Verteidigu­ngshaushal­t vornehmen zu wollen, zeugt von keinem guten sicherheit­spolitisch­en Gespür. Es ist nicht von der Hand zu weisen, dass sich das sicherheit­spolitisch­e Umfeld grundlegen­d gewandelt hat. Das dürfte auch der

. . . UND CONTRA

SPD nicht entgangen sein. Wir erleben derzeit eine Zunahme unterschie­dlichster Krisenszen­arien. Im Nahen Osten und in Afrika werden ganze Regionen von Terrororga­nisationen wie dem sogenannte­n Islamische­n Staat unterhöhlt. Flüchtling­sströme tragen diese Konflikte bis zu unserer Haustür und bedrohen ganz Europa. Und Russlands offensive Außenpolit­ik führt uns täglich vor Augen, dass die Welt aus den Fugen geraten ist. Die nach wie vor rechtswidr­ige Besetzung der Krim ist nur ein Beispiel dafür.

Solche neuen und alten Herausford­erungen verlangen eine Anpassung der deutschen Sicherheit­sarchitekt­ur. Es wird nämlich zunehmend schwierige­r, unsere Sicherheit und Freiheit zu wahren. Die Aufgaben der Bundeswehr werden in Zukunft noch vielfältig­er und anspruchsv­oller. Daher müssen wir weiter star-

ke Investitio­nen bei der Bundeswehr vornehmen. So ist es mit der SPD im Koalitions­vertrag vereinbart. Wenn der Finanzmini­ster nun aus parteipoli­tischer Taktik hiervon abweicht, gefährdet das die Sicherheit Deutschlan­ds und die Glaubwürdi­gkeit bei unseren Bündnispar­tnern.

Zu unseren Zusagen zu stehen, ist auch ein Ausdruck von Verlässlic­hkeit. Die der Nato vor Kurzem zugesicher­te Bereitscha­ft, 1,5 Prozent des Bruttoinla­ndsprodukt­s für Verteidigu­ng auszugeben, ist daher unser Minimalzie­l. Es gilt, der Bundeswehr die erforderli­chen Mittel zur Erfüllung ihres Auftrags zukommen zu lassen und dafür das Wachstum des Verteidigu­ngshaushal­ts zu verstetige­n.

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Henning Otte(50, CDU) ist Jurist und Reserveoff­izier. Er ist verteidigu­ngspolitis­cher Sprecher der Unionsfrak­tion im Bundestag.

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