Zeitung spricht all ihre Sinne an
Bewohner im Gertrudenheim erstellen Collagen aus Bildern und Artikeln
Was passiert eigentlich so in Oldenburg und umzu? Mit dieser Frage beschäftigen sich die Bewohner des Gertrudenheims in einer Collage.
OLDENBUDG – Schere und Kleber liegen schon bereit – nur eins fehlt noch: die Zeitung. Die Freude bei den Bewohnern des Gertrudenheims in Oldenburg ist groß, als Bereichsleiter Johannes Orth und Mitarbeiter Johann Boelsems-Aits die gedruckte Ausgabe der Nordwest-Zeitung auf den mit Kaffee, Tee, und Gebäck gedeckten Tisch legen.
Was passiert eigentlich so in Oldenburg und umzu? Mit dieser Frage beschäftigen sich die zehn Bewohner intensiv. Einmal in der Woche kommen sie im Gertrudenheim zusammen, um die Ð zu durchblättern. „Wir gucken zuerst, was uns so ins Auge fällt“, sagt Orth, der die kleine Leserunde zusammen mit Boelsems-Aits leitet. Interessant sind vor allem das Wetter und Mode sowie Artikel zu Themen, die von persönlichen Interesse sind. Aber auch Berichte, die von der Aufmachung oder vom Bild her besonders auffallen, interessieren die Bewohner.
Zusammen werden die Artikel dann ausgeschnitten und auf einem großen Blatt Papier aufgeklebt. „Die Bewohner sind von dem Projekt begeistert“, freut sich Orth. „Die Zeitung spricht alle Sinne an und jeder kann mitreden.“Mitte April sollen die Collagen im neuen Trakt der Einrichtung ausgestellt werden.
Auch außerhalb des wöchentlichen Treffens ist die Zeitung Thema. „Die Bewohner kommen auf uns zu und fragen uns, ob sie die Artikel, die sie gefunden haben, aufkleben dürfen“, erzählt der Bereichsleiter.
In der Pflegeeinrichtung Gertrudenheim geht es zudem um Nachhaltigkeit. „Das Ziel ist es, wenn das Projekt vorbei ist, weiter mit der Zeitung zu arbeiten“, erklärt Orth. So möchte die Einrichtung mit den Bewohnern Upcycling betreiben. Auch die Bastelarbeiten mit der Zeitung sollen fortgeführt werden – beispielsweise mit Selbstgebasteltem zu Ostern.