Klimastreik auch in Region
2000 Kundgebungen in aller Welt – Schüler mahnen Politik zum Handeln
Schüler fordern seit Monaten immer freitags eine Umkehr in der Klimapolitik. Dabei soll es aber nicht bleiben.
STOCKHOLM/NAIROBI/BERLIN/ IM NORDWESTEN – Von Melbourne bis Madrid, von Kapstadt bis Köln: Am Freitag haben bei einem weltweiten Aktionstag Hunderttausende Schüler für mehr Ehrgeiz beim Klimaschutz demonstriert. Kundgebungen unter dem Motto „Fridays For Future“gab es auch in rund 200 deutschen Städten, die Veranstalter schätzen die Zahl der Demonstranten bundesweit auf rund 300000. In Berlin nahmen laut Polizei 15 000 bis 20000 Menschen teil. Im Nordwesten gingen ebenfalls Schüler und Studenten auf die Straße – allein in Oldenburg wurden 2500 Demonstranten gezählt. Auch in Jever, Rastede, Cloppenburg, Wildeshausen und Ganderkesee wurden Schilder hochgehalten und Parolen gerufen.
Rund um den Globus waren mehr als 2000 Kundgebungen und Schülerstreiks in mehr als 120 Staaten angekündigt. Die Kernforderungen: ein schnelles Aus für die klimaschädliche Verbrennung von Kohle, Öl und Gas, keine Subventionen mehr für diese „dreckigen“Energieträger, mehr Investitionen in erneuerbare Energien aus Windkraft und Sonne.
Symbolfigur der Protestwelle ist die 16-jährige schwedische Schülerin Greta Thunberg, die seit August 2018 immer freitags für einen beherzteren Kampf gegen den Klimawandel demonstriert statt zur Schule zu gehen. Sie bescheinigte in Stockholm erneut den Regierenden weltweit zu wenig Ehrgeiz im Kampf gegen die Erderwärmung und für mehr Umweltschutz. Anstatt zu handeln, vergeudeten Politiker allerorten Zeit. Wie zum Beweis wurden am Freitag beim UN-Umweltgipfel in Nairobi Verhandlungen über ein Abkommen gegen Plastikmüll verhindert. USA und Kuba blockierten einen entsprechenden Beschluss, mit dem erreicht werden sollte, dass weniger Plastik in die Meere gelangt.
Die deutsche Klimaaktivistin Luisa Neubauer kündigte einen weiteren großen Protest für den 24. Mai an, „wenn wir die Europawahl zur Klimawahl machen werden und massivst auf die Straßen gehen, um allen Parteien richtig Angst zu machen“.